Essen. Enthüllungsplattform zeigt: Schalke zahlte beim Draxler-Wechsel Millionen an Berater. Und beim BVB gab es offenbar geheime Klauseln in Verträgen.

Bei Borussia Dortmund wollte man sich am Sonntag nicht äußern zu dem, was das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Samstag veröffentlicht hatte: Dass Henrikh Mkhitaryans Berater Mino Raiola mit dem BVB einen Vertrag abgeschlossen hatte, der ihm nicht nur im Falle eines Wechsels eine Millionensumme sicherte – sondern auch dann, wenn Dortmund einen Verkauf abgelehnt hätte. Im Klartext: Wäre Mkhitaryan geblieben, hätte der Klub Raiola mit einem Millionenbetrag entschädigen müssen. „Wir können uns in der Öffentlichkeit nicht zu Vertragsdetails äußern, weil wir sonst vertragsbrüchig würden“, sagte BVB-Pressesprecher Sascha Fligge.

Auch an anderer Stelle kommt in den Dokumenten der Enthüllungsplattform „Football Leaks“, aus denen der „Spiegel“ zitiert, Borussia Dortmund vor. Das Nachrichtenmagazin schreibt, dass bei der Vertragsverlängerung mit Ilkay Gündogan im Jahr 2014 dessen Vater und Berater Irfan zugesichert wurde, im Falle eines Wechsels an der Transfersumme zu partizipieren. Nach Informationen dieser Zeitung aber floss kein Geld vom BVB an den Berater, als Gündogan im Sommer 2016 wechselte – denn 2015 war der Vertrag ein weiteres Mal verlängert worden und eine solche Klausel nicht mehr enthalten.

Schalke zahlte insgesamt 7 Millionen

Anders bei Julian Draxlers Wechsel vom FC Schalke 04 zum VfL Wolfsburg, an dem Rogon, die Beraterfirma von Roger Wittmann, gehörig mitverdient haben soll. Als der damals 19-Jährige im Jahr 2013 seinen Vertrag beim Revierklub bis 2018 verlängerte, überwies Schalke erstmals viel Geld: 1,2 Millionen Euro für die Vertragsverlängerung, 450 000 Euro für jede weitere Saison – netto natürlich.

Außerdem ließ sich Rogon im Falle eines Wechsels 15 Prozent der gesamten Transfersumme zuordnen.

Als dann 2015 Draxler tatsächlich für 36 Millionen Euro von Schalke zum VfL Wolfsburg ging, kassierte die Beraterfirma 5,4 Millionen Euro. Insgesamt also hatte Rogon 7 Millionen Euro an einem einzigen Vertrag verdient.