Essen. Der Weltmeister von 1990 lässt kein gutes Haar am Wolfsburger Nationalspieler. Matthäus würde den Ex-Schalker Draxler nicht verpflichten.
- Der Weltmeister von 1990 lässt kein gutes Haar am Wolfsburger Nationalspieler
- Matthäus würde den Ex-Schalker Draxler nicht verpflichten
- Er wirft ihm Charakterschwäche vor
Julian Draxler hat kaum eine Chance ausgelassen, es sich mit den Anhängern des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg zu verscherzen. Mehrfach hat der Weltmeister öffentlich sein Interesse bekundet, den Verein wieder schnellstmöglich zu verlassen, zu dem er 2015 erst vom FC Schalke 04 gewechselt ist. Dem Spiegel sagte er einmal in einer großen Reportage, das Beste an der Heimat des VW-Konzerns sei die „kurze Bahnfahrt nach Berlin“. In der Tat zeichnet sich Draxlers Abgang in der bevorstehenden Winterpause gerade ab. Wenn es nach Lothar Matthäus geht, wird die Vereinssuche des 23-Jährigen kein Zuckerschlecken. Den Top-Klubs Europas rät der Weltmeister von 1990 jedenfalls in seiner Kolumne für die Sportbild ab, Draxler zu verpflichten.
Matthäus findet drastische Worte für den früheren Schalker, unterstellt ihm gar Charakterschwäche. „Ich sage es ganz deutlich: Als großer Verein würde ich aktuell Draxler nicht verpflichten“, schreibt Matthäus in seiner Kolumne über den Mittelfeldspieler. Die Begründung dazu liefert er gleich mit: „Zum einen wegen seiner Charakterschwäche, zum anderen, da er zwar ein Talent ist, aber noch nicht dauerhaft unter Beweis gestellt hat, auf hohem Niveau den Unterschied zu machen.“ Angeblich sollen ja Juventus Turin und der FC Arsenal an einer Verpflichtung interessiert sein.
Kein gutes Zeugnis für Draxler
Starker Tobak von Matthäus, der dafür bekannt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Was die bisherigen Leistungen in der Bundesliga angeht, kann man Draxler in der Tat kein gutes Zeugnis ausstellen: In elf Spielen ist der Mann, für den die Wolfsburger inklusive möglicher Bonuszahlungen im Erfolgsfall bis zu 40 Millionen an Schalke überwiesen haben sollen, noch ohne Torbeteiligungen. Am vergangenen Wochenende haben ihn deshalb auch die Fans ausgepfiffen, als Draxler im Heimspiel gegen Hertha BSC (2:3) zur Einwechslung an der Seitenlinie bereit stand. Bei internationalen Auftritten, sowohl im Europapokal als auch in der Nationalmannschaft, hat er allerdings durchaus schon sein Potenzial aufblitzen lassen.
Lothar Matthäus rechnet allerdings damit, dass eine Veräußerung des in Ungnade gefallenen Stars ein Verlustgeschäft für die Niedersachsen werden könnte. „Ich glaube nicht, dass der Verkauf von Julian Draxler dem VfL Wolfsburg trotz des langfristigen Vertrags (bis 2020, d.Red.) mehr einbringt als die 33 Millionen Euro plus sieben Millionen Euro Bonus. Sein Marktwert hat in den vergangenen Jahren schwer gelitten.“ Wie sehr, könnte sich in den nächsten Wochen herausstellen, wenn der Tabellen-16. und sein Sündenbock die weitere Zukunft planen. (ab)