Rio de Janeiro. .

Ihre Abschiedsvorstellung im legendären Maracana-Stadion von Rio de Janeiro will Silvia Neid in vollen Zügen genießen. „Ich werde jede Minute dieses Spiels aufsaugen“, sagt die Bundestrainerin voller Vorfreude.

Das olympische Endspiel der deutschen Fußballerinnen an diesem Freitag gegen Schweden (22.30 Uhr deutscher Zeit) ist für Neid das letzte auf der Trainerbank. „Das kann und will ich nicht ausblenden“, sagt die 52-Jährige.

Nach elf Jahren und dann 180 Spielen im Amt wäre die Goldmedaille der krönende Abschluss für Silvia Neid.

Nach dem 2:0-Halbfinalsieg über Kanada dankt sie nun ihren Spielerinnen: „Ich freue mich, dass die Mannschaft mir das Geschenk gemacht hat, dass ich hier sechs Spiele erleben darf.“

Silvia Neid, die beim DFB die Scouting-Abteilung für Frauen- und Mädchenfußball übernehmen wird, hat im deutschen Frauenfußball Geschichte geschrieben. Deutschland wurde zweimal Weltmeister und achtmal Europameister – Neid war in wechselnden Rollen als Spielerin, Trainerassistentin und Trainerin an allen Titelgewinnen beteiligt.

Vor der Staffelübergabe an Steffi Jones soll nun auch der letzte noch fehlende Titel her.

„Eine akribische Arbeiterin“ sei Neid immer gewesen, sagt Spielführerin Saskia Bartusiak, und Melanie Behringer betont: „Wir würden ihr Gold zum Abschluss total gönnen.“ Zumal sich die Bundestrainerin seit dem einzigen Tiefpunkt in ihrer Karriere, dem Viertelfinal-K.-o. bei der Heim-WM 2011, im Umgang verändert hat. „Sie hat sich in den letzten Jahren uns gegenüber mehr geöffnet“, sagt Bartusiak. Und die muss es als 100-malige Nationalspielerin wissen.