Lyon. .

Rekordmann Cristiano Ronaldo streifte fast gleichgültig seine Kapitänsbinde ab und diskutierte mit seinen Mitspielern. Trotz seiner sensationellen One-Man-Show war der portugiesische Superstar nicht in Feierstimmung. Mit drei Geistesblitzen hatte der dreimalige Weltfußballer seine Mannschaft in einem atemberaubenden Spektakel beim 3:3 (1:1) gegen Ungarn vor einer historischen EM-Blamage bewahrt. Doch die dürftige Leistung der immer noch sieglosen Portugiesen hatte „CR7“ die Laune verdorben. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, Ronaldo war zum „Man of the Match“ gekürt worden, ließ die Uefa keine Journalistenfragen zu.

„Natürlich wollten wir Gruppensieger werden. Wir haben uns sehr schwer getan“, sagte Ronaldo im TV-Interview am Spielfeldrand. Und dachte auch schon an Samstagsgegner Kroatien.

Höhepunkt seines Gala-Auftritts war ein traumhaftes Hackentor zum zwischenzeitlichen 2:2 (50.). Doch gegen offensivstarke Ungarn, die schon vorher als Achtelfinalteilnehmer feststanden und durch das Remis den Gruppensieg feierten, musste der Superstar von Real Madrid sein ganzes Können abrufen. Sein genialer Pass vor Nanis Treffer zum 1:1 (42.) und sein Kopfballtor zum Endstand (62.) bewahrten den Vize-Europameister von 2004 vor dem erstmaligen Scheitern in der EM-Vorrunde.