Bochum. Wir haben uns mit Bochums Finanzvorstand Wilken Engelbracht über die Bemühungen, den VfL auf ein solides Fundament zu stellen, unterhalten.

  • Finanzvorstand Wilken Engelbracht will den VfL Bochum auf ein solides Fundament zu stellen, unterhalten.
  • Beim VfL herrscht Aufbruchstimmung.
  • Wir haben uns darüber mit Engelbracht unterhalten.

Der VfL Bochum im Aufwind: Platz fünf mit Blickkontakt zum Relegationsplatz, dazu das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen die Bayern. In Bochum spricht man wieder über den Klub. Es herrscht Aufbruchstimmung. Dies gilt auch für die Finanzen. Als Indiz dafür dürften die Vertragsverlängerungen mit zahlreichen Leistungsträgern bewertet werden. RevierSport sprach mit Finanzvorstand Wilken Engelbracht über die Bemühungen, den Klub wieder auf ein wirtschaftlich solides Fundament zu stellen.

Sportlich gestaltete sich die Entwicklung sehr erfreulich. Ist die finanzielle Situation ebenfalls positiv?

Wilken Engelbracht: Wir sind zufrieden mit der Entwicklung. Im letzten Jahr haben wir die Lizenz ohne Auflagen erhalten. Und das spiegelt sich jetzt im Saisonverlauf wider. Wir sind gesund durchfinanziert, haben keine Notwendigkeit, etwas nach zu finanzieren. Und sind zum jetzigen Zeitpunkt optimistisch, dass wir auch im März anstehenden Lizensierungsverfahren eine solide Planung vorlegen können, um sorgenfrei in die nächste Saison zu gehen.

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Dabei hat der Gregoritsch-Transfer und die unerwarteten Pokaleinnahmen sicherlich massiv geholfen. Das kann man wohl als warmen Regen bezeichnen.

Engelbracht: Ja, das sind natürlich wichtige Dinge, die uns sehr weiterhelfen und richtig unter die Arme greifen. Weil es Gelder sind, die wir nicht zur Finanzierung der laufenden Saison benötigen. Sie helfen uns, um das nächste Jahr perspektivisch zu planen und sicherlich auch bei den getätigten Vertragsverlängerungen.

Bauchschmerzen bereitet den VfLern, dass der Stadionname ab der Spielzeit 2016/17noch nicht vermarktet ist, was einen Einnahmeverlust von jährlich knapp einer Millionen Euro bedeuten würde. Wie ist da der aktuelle Stand?

Engelbracht: Wir haben da keine Bauchschmerzen. Wir stehen seit langer Zeit in diesem Vermarktungsprozess und führen aktuell durchaus vielversprechende Gespräche. Das kann sehr schnell gehen, kann sich aber auch noch bis zum Ende der Rückrunde hinziehen. Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir es pünktlich zur neuen Saison hinbekommen. Es wird auf jeden Fall eine mehrjährige Partnerschaft sein. Wir denken an eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren. Alles andere macht keinen Sinn. Vielleicht wird der Vertrag sogar noch länger laufen. Momentan sind die Gespräche darüber so konkret, dass wir überzeugt sind, dass das Stadion zum Start der nächsten Saison einen neuen Namen erhält.

Macht sich der sportliche Aufwind auch bei der Sponsoren-Akquise bemerkbar?

Engelbracht: Zunächst möchte ich feststellen, dass vor meiner Zeit trotz der sportlich eher misslichen Lage das Sponsorenniveau nicht nur konstant gehalten werden konnte, sondern sogar leicht ausgebaut wurde. Da ging die Entwicklung deutlich gegen den sportlichen Trend. Momentan aber werden wir endlich wieder in der breiten Öffentlichkeit positiv wahrgenommen. Das merkt man in den vielen Gesprächen, die wir jetzt führen. Momentan erhält der Verein mächtig Rückenwind.

Eine Verdoppelung der Mitgliederzahl auf 10.000 wurde vor zwei Monaten propagiert unter dem Slogan „Wir wollen dich“. Wie ist die Kampagne angelaufen?

Engelbracht: Wir veröffentlichen täglich die aktuelle Zahl auf unserer Homepage. Seit Beginn unserer Offensive sind wir von 5.500 auf über 7.000 Mitglieder geklettert. Und sie steigt täglich. Ich bin sicher, dass wir irgendwann die 10.000er Marke knacken. Herbert Grönemeyer hat ja versprochen, dass er dann bei einem Heimspiel im Stadion auftritt. Beim Bayern-Spiel habe ich ihm gesagt: „Herbert, sing dich schon mal warm.“