Gelsenkirchen.
Am Montag war die Hängepartie endlich beendet: Joel Matip wird den Schalke 04 am Ende der Saison wie erwartet verlassen. Der Abwehrspieler erhält einen Vierjahresvertrag beim englischen Klub FC Liverpool. Da Matips Kontrakt auf Schalke am 30. Juni 2016 ausläuft, wechselt der Leistungsträger, dessen Marktwertauf 18 Millionen Euro taxiert wird, ablösefrei.
„Für uns war wichtig, dass Joel so lange wie möglich bei uns bleibt. Es ging nicht darum, mit ihm Geld zu machen“, behauptet Schalkes Sportvorstand Horst Heldt, der Angebote im Sommer und in diesem Winter ausschlug. Auf die Qualitäten Matips wollten die Verantwortlichen in der Rückrunde nicht verzichten.
Auf Schalke war und ist dieser schließlich Leistungsträger. Und ein echtes Urgestein: Als Achtjähriger wechselte Matip im Jahr 2000 vom VfL Bochum zu den Königsblauen. „Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, weil ich mich hier eigentlich immer wohl gefühlt habe“, beteuert Matip. Anders als sein Nebenmann in der Viererkette, Benedikt Höwedes, der seinen Vertrag kürzlich bis 2020 verlängerte, möchte er nun einen Tapetenwechsel. „Es ist Zeit, etwas Neues zu probieren und ins Ausland zu gehen“, meint Matip.
Ende Januar hatte er sich entschieden. Nicht gegen Schalke, sondern für eine neue Herausforderung. Nun freut er sich auf das, was da im Sommer kommt: „Ein Traditionsverein in einer super Liga“, sagt Matip über den FC Liverpool.
Den Klub mit der berühmten Kop-Tribüne hat der Defensivspezialist „schon immer aus der Ferne verfolgt“. Nicht erst, seit Jürgen Klopp an der Anfield Road das Sagen hat – pikanterweise ein ehemaliger Dortmunder, aber eben auch ein Deutscher. „Ich glaube, das hilft mir“, schätzt Matip. Und auch mit der körperbetonten Spielweise dort werde er gut zurecht kommen, ist er sicher.
Mehr noch: Dass Liverpool in der Abwehrzentrale Schwächen hat, ist Matip nicht entgangen. 36 Gegentore hat das Klopp-Team in 26 Spielen kassiert. „Ich glaube schon, dass ich eine Schlüsselrolle spielen kann“, sagt der sonst bescheidene Deutsch-Kameruner.