Bochum.. Am Freitag trifft der VfL Bochum auf den SC Freiburg. Ein wichtiges Spiel für die Bochumer, die noch immer auf eine Entscheidung von Verbeek warten.
Ziemlich beste Freunde werden Christian Streich, Freiburgs Kult-Trainer, und Gertjan Verbeek, Bochums Hoffnungsträger, zweifellos nicht mehr. Nicht mehr in diesem Fußball-Leben, das sie am Freitagabend (18.30 Uhr/ live in unserem Ticker) wieder einmal zusammenführen wird, wenn der Tabellensechste VfL Bochum den um zehn Punkte enteilten Tabellenzweiten SC Freiburg zum Jahresauftakt der 2. Liga empfängt.
Seit einem heftigen Disput, als Verbeek noch Trainer in Nürnberg war, gehen sich die Streithähne aus dem Weg wie Katz und Maus – wobei man sich fragt, wer in welcher Rolle steckt.
Als der VfL im Hinspiel 3:1 triumphiert hatte bei den Breisgauern, würdigten sich die beide auf ihre Art außergewöhnlichen Trainerfiguren auf der anschließenden Pressekonferenz keines Blickes. Der eine, Verbeek, starrte an die Decke. Der andere, Streich, aus dem Fenster. Theater ohne Worte.
In Bochum eher ein Kann
Ob es nach dem Wiedersehen im Bochumer Stadion ein erneutes Aufeinandertreffen in der kommenden Saison gibt, ist allerdings offen. Und das liegt nicht nur an den Ambitionen beider Teams, den Aufstieg zu meistern; wobei dies in Freiburg eher ein Muss, in Bochum eher ein Kann ist. Noch.
Verein und Verbeek, darin ist man sich einig, wollen in die Bundesliga. Lieber heute als morgen, lieber im laufenden sechsten als im drohenden siebten Zweitliga-Jahr in Folge. „Auf den Dritten Nürnberg sind es fünf Punkte, das ist überschaubar“, sagt der so streitbare wie akribisch arbeitende Niederländer vor den beiden Auftaktduellen gegen Freiburg und in Nürnberg – und dazwischen kommen im Pokal ja noch die Bayern; der Viertelfinaleinzug kurz vor Weihnachten hat der positiven Stimmung auch rund um Verbeek entscheidende Nahrung geliefert über die Winterpause. „Wenn wir so weitermachen, geht es in die 1. Liga“, sagt Verbeek. „Wenn es in dieser Saison nicht klappt, dann in der nächsten Saison.“
Mit ihm als Chef – oder doch nicht? Noch immer fehlt ein Ja-Wort des Trainers, auf das die Bochumer Fans seit Wochen warten. Ende Januar wollte er sich entscheiden, ob er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert, hatte Verbeek im Trainingslager erklärt. Der 53-Jährige kann an guten Tagen sympathisch offen erzählen – an schlechten teilt er aus. Eine ständige Medienpräsenz steht sicher nicht auf seiner Wunschliste – dafür aber anderes. „Der Verein weiß, was ich will, und prüft, ob und wie er meine Wünsche realisieren kann. Es geht in eine gute Richtung“, erklärte er gegenüber dem Internetportal westline.de. Man spreche „auch über Transfers und darüber, wer bleiben soll oder nicht gehen darf“. Das heißt: Der Verein muss Geld in die Hand nehmen.
Bilanz allenfalls befriedigend
Der VfL will Kontinuität, will Planungssicherheit, sich aber nicht unter Druck setzen lassen. Hans-Peter Villis, als Aufsichtsrats-Chef Bochums mächtigster Mann, sagte dieser Zeitung rund 48 Stunden vor dem Rückrunden-Start: „Wir sind in guten Gesprächen. Es geht noch um Vertragsinhalte. Was die sportliche Strategie angeht, sind wir einer Meinung.“
Es ist dieser von Laufintensität und Offensivgeist geprägte Stil auf hohem Zweitliga-Niveau, der Verein und das Gros der Fans auf ein Ja-Wort des Niederländers hoffen lässt – die Bilanz ist es nicht, denn die 28 Punkte aus den ersten 19 Partien sind allenfalls befriedigend. Ob die Stimmung optimistisch bleibt, hängt nicht zwingend von der Unterschrift Verbeeks ab – sondern von den ersten Spielen. Gegen Freiburg, Bayern, Nürnberg.