Der Jubel an der Anfield Road war gerade verklungen, da versprach Jürgen Klopp den Anhängern des FC Liverpool auch schon einen Titel. „Wir werden das Finale gewinnen“, sagte der deutsche Fußballtrainer nach dem 6:5 im Elfmeter-Krimi gegen Stoke City.
Wenn Klopps Prophezeiung eintrifft, dann stemmt er am 28. Februar zum ersten Mal in England eine Trophäe in die Höhe. An diesem Tag geht es in Wembley um den Ligapokal. Liverpool trifft im Londoner Stadion auf den Sieger des Halbfinals zwischen Manchester City und dem FC Everton (Rückspiel bei Redaktionsschluss nicht beendet).
Gedanken an das Finale von 2013
„Wembley ist ein cooler Ort, um Fußball zu spielen“, sagte Klopp. „Aber wir fahren dahin, um zu gewinnen. Es macht nicht so viel Spaß, dort zu verlieren.“ Dabei hatte der Trainer auch das Jahr 2013 im Hinterkopf, als er an gleicher Stätte mit Borussia Dortmund im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München unterlegen war.
Beim nächsten Spiel in Wembley dürfte Klopp wieder gute Sicht auf den Rasen haben. Im Halbfinale sah er noch, wie Stokes Marko Arnautovic das Liverpooler 1:0 aus dem Hinspiel egalisierte. Das dramatische Elfmeterschießen verfolgte Klopp auf einem Stuhl mit Blick gen Fans.
„Die Leute in der ersten Reihe haben gemeint, sie würden nichts sehen, weil ich so groß bin. Deswegen habe ich auf einem Stuhl gesessen und nichts gesehen. Aber wenn ich ehrlich bin, hat es sich gut angefühlt, nur den Fans entgegenzublicken. Am Ende haben wir gewonnen, ohne das ich es gesehen habe – und das ist gut so“, sagte der 48-Jährige.
Sein oft kritisierte Torwart Simon Mingolet hatte die Schüsse der Stoke-Spieler Peter Crouch und Marc Muniesa gehalten. Trotz der Paraden im Elfmeterschießen hatte Englands Idol Gary Lineker Klopp zum Helden auserkoren. „Wenn du ein Elfmeterschießen gewinnen willst, hol dir einen deutschen Trainer“, twitterte der frühere Nationalspieler.