Iserlohn. .
Das Thema arbeitete mehr als eine Woche lang in Jari Pasanen. Moritz Müller, der Nationalspieler, hatte es bei der 1:6-Niederlage seiner Kölner Haie in Iserlohn auf eine neue Ebene gehievt, als er sagte, dass es peinlich sei, „gegen so eine kanadische C-Auswahl“ zu verlieren: „Das regt mich auf. Wie viele Deutsche haben die im Kader? Die Liga sagt, die Nationalmannschaft muss besser werden und hier spielt so eine abgetakelte kanadische Nationalmannschaft. Da fehlt bei der Liga der Arsch in der Hose, um mal nachzufragen, wie das in Iserlohn funktioniert mit den Pässen.“ Pasanen, der Trainer der Iserlohn Roosters, Überraschungszweiter der Deutschen Eishockey Liga, schwieg. Zunächst. Jetzt nicht mehr.
Frage: Wie haben Sie die Diskussionen um die neun Deutsch-Kanadier in Ihrem Team verfolgt?Jari Pasanen: Am Seilersee haben wir sicherlich schon viele kanadische Spieler gesehen. Aber wenn ein Spieler einen deutschen Pass hat, ist er auch Deutscher. Ich habe für diese Heulerei kein Verständnis.
Was ist das grundlegende Problem?
Der deutsche Nachwuchs ist einfach nicht gut genug. Und wir können keine Spieler holen, die nicht gut genug sind. Wir müssen daher einen anderen Weg finden, wir müssen erfinderisch werden. Karsten Mende macht das toll. Wir bewegen uns innerhalb der Regeln. Basta!
Fühlen Sie sich in Ihrem überraschenden Erfolg mit der Mannschaft ungerecht behandelt?
Diese Heuchelei kotzt mich an. Es wird nicht anerkannt, dass hier in Iserlohn sehr gute Arbeit geleistet wird - auch beim Nachwuchs. Im Schülerbereich haben wir vier, fünf Nationalspieler. Wir haben zwei Spieler für die A-Nationalmannschaft produziert und wir kriegen nur auf die Fresse, weil wir ein paar Deutsch-Kanadier im Kader haben. Ich habe genug gehört, was andere Leute meinen. Jetzt habe ich gesagt, was ich meine. Und ich habe recht.