Breslau. .

Andreas Wolff trommelte sich mit den Fäusten auf seinen kräftigen Brustkorb. Der deutsche Nationaltorhüter hatte allen Grund, sich ein bisschen selbst zu feiern, denn seine Leistung war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die deutschen Handballer gegen Schweden das zweite EM-Gruppenspiel mit 27:26 (13:17) gewannen.

Nach acht Minuten führte Schweden schon 7:4, auch weil Torhüter Carsten Lichtlein keinen Finger an den Ball bekam. Zwei Minuten später nahm Sigurdsson den einzig verbliebenen Vertreter der Weltmeistermannschaft von 2007 vom Feld und brachte Andreas Wolff. Dieser Wechsel sollte die wichtigste Entscheidung des Bundestrainers in dieser Partie werden.

Wie schon gegen Spanien sorgte der 24-jährige Wolff mit einigen starken Paraden für einen Aufschwung 10:10 (18.). Allerdings entwickelte sich der Rest der ersten Hälfte dann auch wie im Spiel gegen die Iberer: Durch schwache Abschlüsse und technische Fehler sorgte die deutsche Auswahl für Gegenstöße der Schweden. Da half auch der starke Wolff nicht, obwohl er sogar einen Siebenmeter parierte. Als Tobias Reichmann kurz vor der Pause selbst den Strafwurf über das Tor warf, sah sich die deutsche Auswahl wieder mit der Aufgabe konfrontiert, in der zweiten Hälfte einen Rückstand aufholen zu müssen: 13:17!

Jedenfalls startete sie, angeführt von einem weiter überragenden Wolff und einer nun zupackenden Abwehr um Finn Lemke und Hendrik Pekeler, die Aufholjagd. Elf Minuten später ging sie zum ersten Mal in Führung (21:20/41.), um den Vorsprung nach drei weiteren Paraden Wolffs auf 24:20 auszubauen. Fünf Minuten vor Schluss machte sich dann aber noch einmal Nervosität breit: Christian Dissinger kassierte die Rote Karte, auch Rune Dahmke wurde vom Feld gestellt. Keeper Wolff aber blieb ruhig und parierte auch in deutscher Unterzahl.

Eine Vorrundenaufgabe hat die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson noch vor sich. Sie sollte am Mittwoch (17.05 Uhr, ZDF) auch gegen Slowenien tunlichst gewinnen, um das Erreichen der Hauptrunde zu sichern.