Dubai. .
Borussia Dortmunds Spieler werden Afrikas Fußballer des Jahres einen rauschenden Empfang bereiten wollen. Wann genau Pierre-Emerick Aubameyang am Samstag im Trainingslager in Dubai ankommen wird, steht allerdings noch nicht fest: Der Flugplan von Nigeria nach Gabun und weiter an den Persischen Golf ist nicht der verlässlichste.
Sollte der 26-Jährige direkt zum Trainingsplatz fahren müssen, um seine Mitspieler wiederzusehen, wird er die schroffe Wüstenlandschaft auf dem Weg zum Nad Al Shebab Sports Complex, die neben reichlich Sand beinahe genauso viele Baustellen wie Wolkenkratzer im Hintergrund kennzeichnet, kaum wahrnehmen. Der Stürmer war am Freitag nach der Auszeichnung in Nigeria noch zu einem Staatsempfang auf Stippvisite in Gabuns Hauptstadt Libreville. „Wenn er auf Schultern durch die Straßen seiner Heimat getragen wurde, erwarten wir ihn hier”, freut sich Thomas Tuchel.
Dortmunds Trainer hat gleichzeitig zufrieden zur Kenntnis genommen, dass Aubameyang bei der Auszeichnung ein klares Bekenntnis zu seinem Verein abgegeben hat. „Ich bleibe beim BVB“, sagte er und nahm damit allen Klubs, die sich eine millionenschwere Verpflichtung des Gabuners im Winter gewünscht hatten, Wind aus den Segeln. Für Tuchel war dies jedoch eine Selbstverständlichkeit: „Das hätte er nicht sagen müssen“, erklärte der Coach der Schwarzgelben und feixte, „das hätte ich ihm auch sagen können.“
Für seine Leistungen im vergangenen Jahr ist Aubameyang zu Afrikas Fußballer des Jahres gekrönt worden, 2016 lässt sich für den brandgefährlichen Sturmschlaks also ganz gut an. Zumal auch bei der Wahl der Zeitschrift Reviersport zum Revierfußballer des Jahres 50 Trainer von der Bundes- bis zur Landesliga keinen Zweifel hatten: Sie sahen „Auba“ als besten Torschützen der Hinrunde (18), klar vor dem Schalker Leroy Sané und BVB-Kollege Julian Weigl.
Zwei Preise in so kurzer Zeit sind bemerkenswert – und für den Geehrten ein großer Ansporn. „Auba ist jemand, dem Auszeichnungen viel bedeuten“, erklärt Tuchel, „er spielt dafür, definiert sich darüber, Tore zu schießen.“ Den nächsten Meilenstein hat Aubameyang offenbar schon ins Auge gefasst. „Er sagt klar, Lust zu haben, auch die Torjägerkanone zu gewinnen“, bestätigt sein Trainer. Gerd Müllers 40 Tore aus der Rekord-Saison 1971/72 zu knacken, werde aber schwierig. „Wenn ich die Zahl erreichen kann – warum nicht?“, hatte der BVB-Knipser unlängst betont.
Yaya Touré ein schlechter Verlierer
Für seine Mitspieler, denen Tuchel auch einen Anteil an der Individual-Auszeichnung Aubameyangs einräumte, gab’s an der Wahl nichts zu rütteln. Den Gratulationen im Internet wie „Ich bin so stolz auf dich“ (Marco Reus) und „Glücklich, mit dem besten afrikanischen Fußballer des Jahres zu spielen“ (Henrikh Mkhitaryan) werden die Dortmunder nun persönliche Glückwünsche folgen lassen. Yaya Touré konnte sich indes mit dem Wahlergebnis wenig anfreunden. Der Ivorer verpasste die fünfte Auszeichnung in Folge und ätzte: „Eine Schande für Afrika.“