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„Der Welttorhüter“ heißt das Buch über Manuel Neuer, und mit dem Titel ist auch schon in Kurzform erklärt, warum Dietrich Schulze-Marmeling diese Sportler-Biografie geschrieben hat. Es ging dem Fußball-Historiker nicht darum, den Menschen Manuel Neuer zu porträtieren, und erst recht nicht darum, dessen Privatleben offenzulegen. Vielmehr wollte der Autor den Weg des Jungen aus Gelsenkirchen zum zweifellos weltbesten Torhüter aufzeigen.

Bundestrainer Joachim Löw meint, Manuel Neuer habe „eine neue Dimension des Spiels geprägt“ und stehe „für einen Wandel im Weltfußball“. Wie Neuer es so weit bringen konnte, das wollte Schulze-Marmeling erforschen und erklären.

Es ist ihm gelungen, auch wenn die Herangehensweise die erwartete wissenschaftliche Prägung nicht leugnen kann. Die etwas trockene Beschreibung der Besonderheiten des Ortsteils Buer beispielsweise, von Neuer übrigens „das Monaco Gelsenkirchens“ genannt, hätte auch einem Geschichtsbuch des Ruhrgebiets entstammen können.

Die Torwarttrainer helfen mit

Bei seiner Spurensuche hat Schulze-Marmeling mit Menschen gesprochen, die an Stellschrauben der außergewöhnlichen Karriere des früheren Schalkers und heutigen Müncheners gedreht haben, darunter die Nachwuchs-Torwarttrainer Siggi Hüneborn, Christof Osigus und Lothar Matuschak. So ergibt sich ein stimmiges Bild: Neuer hat schnell begriffen, was ein Torwart heutzutage braucht; und er bringt, das betont Matuschak, „die Mentalität für diese Art von Spiel“ mit.

Manuel Neuer und sein Management wollten noch keine Biografie. Der Autor hielt die Zusammenarbeit mit ihm auch nicht für „zwingend notwendig“. Dadurch aber ist das gehaltvolle Werk nicht rund.