Essen. Skandale erschüttern den Fußball und die Leichtathletik. Nur staatsanwaltschaftliche Ermittlungen versprechen jetzt echte Aufklärung. Ein Kommentar.

Der 9. November ist ein schwarzer Tag für den Sport. Nicht nur bei uns, sondern weltweit. Der Fußball-Weltmeister Deutschland muss nach dem Rückzug von Wolfgang Niersbach nicht nur eine neue Führungspersönlichkeit finden, die nicht in den Skandal um die WM 2006 verstrickt ist, es geht vor allem um die Glaubwürdigkeit des Sports. Hat auch Deutschland mit Millionen nachgeholfen, um die Stimmen bei der Wahl zu sichern? Ist das Sommermärchen nur ein – wenn auch einmalig schönes – Ergebnis eines großen Betrugs gewesen?

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Der Sport war noch nie sauber. Schon bei den antiken Olympischen Spielen in Griechenland wurde bestochen und gedopt. Je mehr Geld in den Sport gepumpt wurde, je höher die Prämien sind, desto größer ist die Versuchung des Betrugs. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hat wenige Stunden vor dem Niersbach-Rücktritt den Ausschluss des russischen Leichtathletik-Verbandes aus dem Weltverband gefordert. Als Konsequenz des flächendeckenden Dopings in Russland.

Leichtathletik droht noch größerer Imageverlust

Während der Fußball trotz aller Skandale in der Popularität kaum ein Absinken zu fürchten hat, droht der Leichtathletik ein noch größerer Imageverlust. Jetzt soll Interpol im Doping-Skandal ermitteln. Eine richtige Konsequenz, denn nur staatsanwaltschaftliche Ermittlungen versprechen wirkliche Aufklärung. Die Verbände haben mit Pseudo-Untersuchungen lange genug ihre Skandale vertuscht. Auch im Fußball.