München. Fünf Bayern-Profis posieren mit Nike-Schuhen in der Kabine ihres Vereins. Hauptausrüster Adidas zeigte sich darüber wenig amüsiert.
Fünf Spieler des FC Bayern München mussten jetzt zum Rapport bei Sportchef Matthias Sammer antreten. Den 5:1 Sieg gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund feierten Jerome Boateng, Joshua Kimmich, Arturo Vidal, Thiago und Douglas Costa auf ihre ganz persönliche Weise. Mit ihren Nike-Fußballschuhen in der Hand posierten sie in der Adidas-Kabine des FC Bayern München und knipsten dabei ein Gruppenselfie. Anschließend veröffentlichte Boateng den Schnappschuss in den sozialen Netzwerken.
Das Posten an sich war nicht das Problem, sondern der (geplante?) PR-Gag für den Sportausrüster Nike, mitten in der Adidas-Festung. Das deutsche Unternehmen ist Hauptausstatter des Vereins. Schien der Post also beabsichtigt? Fakt ist: Bis auf Costa seien alle Spieler auf dem Foto Testimonials des amerikanischen Sportartikelriesen. Der Brasilianer spiele hingegen seit Jahren mit Nike-Schuhen, berichtete die Zeit.
Hauptausrüster Adidas wenig amüsiert
Unter dem Selfie benutzte Abwehrspieler Jerome Boateng gezielt den Hashtag #nike, Kollege Vidal kommentierte den Post ebenfalls mit dem Firmennamen. Mittelfeldspieler Thiago nutzte die Gelegenheit, um den Nike-Onlieshop unter dem Foto zu verlinken. Zwar haben die Spieler, laut der Zeit, das Recht auf freie Schuhwahl, das offensichtliche Marketing der Profis gehe dann aber wohl zu weit.
Hauptsponsor Adidas zeigte sich über die Aktion wenig amüsiert. Wie der Ausrüster dem TV-Sender Sport 1 mitteilte, habe man sich mit dem Partner FC Bayern München besprochen. Weitere öffentliche Äußerungen werde es darüber hinaus nicht geben. Erst im April diesen Jahres verlängerten die Bayern den Vertrag mit dem Sportartikelhersteller bis 2030 - Adidas soll dafür 60 Millionen Euro pro Jahr an die Münchner überweisen, so der Sportsender.
Reaktion des FC Bayern folgte sofort
Wie reagierte der Verein auf den provokanten Post? Sammer solle dem Quintett mitgeteilt haben, dass Markenbotschaften von privaten Sponsoren weder an der der Säbener Straße noch in der Allianz Arena gestattet seien, berichtete die SportBild. Was die Spieler hingegen zu Hause oder in der Öffentlichkeit posten unterliege keinen Vorlagen. Auch dürfen die Spieler dann in den Schuhen ihrer persönlichen Ausrüster auflaufen.