Peking. .

Die Leichtathletik-WM in Peking stand schon vor dem Startschuss unter Generalverdacht – jetzt hat sie auch ihre beiden ersten positiven Dopingtests. Ausgerechnet während der Siegerehrung des kenianischen Überraschungssiegers Nicholas Bett über 400 Meter Hürden bestätigte der Weltverband IAAF die positiven Tests seiner Teamkolleginnen Joyce Zakary und Koki Manunga.

Beide wurden vorläufig suspendiert. Kontrolleure des Weltverbandes hätten die Kenianerinnen am 20. und 21. August – kurz vor dem WM-Beginn – in ihrem Hotel aufgesucht und zur Dopingprobe gebeten, hieß es bei der IAAF.

Die Untersuchung hat begonnen

Zakary ist die kenianische Rekordhalterin über 400 Meter, zu ihrem Halbfinallauf bei dieser WM trat sie am Dienstag ohne Angabe von Gründen nicht mehr an. Manunga wurde über 400 Meter Hürden Zweite bei den afrikanischen Meisterschaften. In Peking schied sie bereits in den Vorläufen aus und war nicht zu sprechen.

Der nationale Verband Kenias teilte mit, dass es bereits ein Treffen mit der IAAF und den betroffenen Athletinnen gegeben habe. „Die Untersuchungen der Situation, die zu diesem Ergebnis geführt hat, hat begonnen“, hieß es in einer Mitteilung. Geeignete Maßnahmen würden in Kenia natürlich umgehend veranlasst.

Der Mythos Kenias als Land der von Natur aus begabten Wunderläufer ist schon seit Jahren zerstört. Seit 2012 sind über 30 kenianische Leichtathleten wegen Dopings gesperrt worden. Unter ihnen war auch Rita Jeptoo, die mehrfache Siegerin des Boston-Marathons, die positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet wurde. Aktuell stehen auf der offiziellen IAAF-Liste der gebannten Doping-Sünder 13 Kenianer unter den insgesamt weltweit rund 290 aus dem Verkehr gezogenen Leichtathleten.