Leipzig. Der Landessportbund plant ein Ausschlussverfahren gegen den FC Ostelbien Dornburg. Andere Teams und Schiedsrichter wollen nicht gegen den Extremisten-Klub antreten.
Der Landessportbund von Sachsen-Anhalt (LSB) plant ein Ausschlussverfahren gegen den Fußball-Kreisligisten FC Ostelbien Dornburg. Der Klub hat nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes zahlreiche rechtsextreme Mitglieder. "Wir werden da sehr intensiv arbeiten, und ich denke, dass wir nicht chancenlos sind", sagte der LSB-Vorstandsvorsitzende Lutz Bengsch am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Ein entsprechender Beschluss soll im August fallen.
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Bereits am Donnerstag will sich der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) auf einer Präsidiumssitzung ebenfalls für ein Ausschlussverfahren aussprechen. "Nach meinem Kenntnisstand wird die Entscheidung fallen, den Antrag auf Ausschluss des Vereins beim LSB zu stellen", sagte Bengsch und ergänzte: "In beiden Gremien, dem FSA- und LSB-Präsidium, wird jetzt mit einer härteren Gangart gearbeitet."
Körperverletzungen, Beleidigungen, Volksverhetzung
15 Dornburger Spieler seien als Rechtsextremisten bekannt, sagte Hilmar Steffen vom Landesverfassungsschutz der "Mitteldeutschen Zeitung". Dem MDR berichtete er von "Körperverletzungen, Beleidigungen bis zu volksverhetzenden Äußerungen". Der FSA hatte nach der Vereinsgründung 2011 versucht, dem Klub die Lizenz zu verweigern. Dieser klagte vor dem Verwaltungsgericht aber erfolgreich dagegen.
Es habe sportgerichtliche Verfahren und Sperren einzelner Spieler gegeben, berichtete der MDR unter Berufung auf den Fußballverband Sachsen-Anhalt. Insgesamt seien nur sechs der insgesamt 65 Kreisliga-Schiedsrichter bereit, in der neuen Saison Spiele des FC Ostelbien zu pfeifen, sagte Schiedsrichter-Obmann Dietmar Fähse der "MZ". Auch mehrere Mannschaften haben dem Bericht der Zeitung und des MDR zufolge bereits angekündigt, nicht gegen die Dornburger antreten zu wollen. (dpa)