Frankfurt/Main. Der Freistoßpfiff in der Nachspielzeit beim Relegations-Rückspiel zwischen dem Karlsruher SC und dem Hamburger SV sorgte für reichlich Gesprächsstoff.

Handspiel oder nicht? Wie so oft in den vergangenen Jahren in der Bundesliga sorgte ausgerechnet auch im Relegationsrückspiel Karlsruher SC - Hamburger SV (1:2 nach Verlängerung) eine umstrittene Entscheidung, diesmal von Referee Manuel Gräfe, für viel Diskussionsstoff. Jonas Meffert bekam einen Schuss von Slobodan Rajkovic an den Arm, der KSC-Profi hatte diesen angewinkelt und sich leicht weggedreht. Den umstrittenen Freistoß verwandelte Marcelo Díaz in der Nachspielzeit zum Ausgleich.

Den Schiedsrichtern erschwert vor allem eine Regelinterpretation des Weltverbandes FIFA, die vor der Saison 2011/2012 an die nationalen Verbände weitergegeben wurde, das Leben. Demnach wird bei einer "Vergrößerung der Körperfläche" durch zum Beispiel ausgebreitete Arme Hand gepfiffen.

Kein automatischer Freispruch bei angelegtem Arm

Andererseits verhilft ein angelegter Arm nicht automatisch zum "Freispruch". "Die Schutzhand gibt es nicht", erklärte Lutz-Michael Fröhlich, hauptamtlicher Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), kürzlich. Die Absicht sei entscheidend." Und: Eine Rolle spiele, ob die Aktion des betroffenen Spielers "zum Ball und in die Schusslinie" gehe - oder aus ihr heraus. Ergo: "Es ist alles nicht einfach", so Fröhlich.

Im DFB-Regelwerk steht zum Handspiel folgender Passus (Regel 12: Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen/Seite 85): "Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absichtlich berührt. Der Schiedsrichter achtet bei der Beurteilung der Situation auf

  • die Bewegung der Hand zum Ball (nicht des Balls zur Hand)
  • die Entfernung zwischen Gegner und Ball (unerwartetes Zuspiel)
  • die Position der Hand (Das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen.)

(dpa)