Essen. Der Rücktritt des Dortmunder Über-Trainers wird sich auf der Zielgeraden der Saison befreiend auf die Mannschaft auswirken, meint Marcel Krischik.

Klopp geht, der schwarz-gelbe Vorhang fällt. Und mit ihm auch der bleierne Umhang, den seine Spieler mit sich herumtragen. Die Gewissheit, demnächst nicht mehr vom Dortmunder Über-Coach trainiert zu werden, wird die Köpfe rund um die Strobelallee freipusten. Das hat mehrere Gründe: Jene Profis, die sich zuletzt im Stillen mit einem Vereinswechsel beschäftigten, werden sich nun, wo ihr Trainer (vor)weggeht, leichter tun, ihre Absichten kundzutun und sich mit ihren Leistungen ins Schaufenster attraktiver potentieller Arbeitgeber stellen wollen.

Jene Profis, die dem BVB die Treue halten – ob altgedient oder in zweiter Reihe lauernd – , können sich fortan ihrem neuen Übungsleiter empfehlen. Gut vorstellbar, dass Klopp Abschiedsgeschenke in Form von Einsatzzeiten verteilen wird. Mehr noch: Persönliche Differenzen zwischen Trainer und Mannschaft können endlich offen ausgeräumt werden.

Zu guter Letzt: Wer Jürgen Klopp in nun beinahe sieben Dortmunder Jahren erlebt hat, weiß, wie sehr er das Bad in der Menge genießt. Er ist nicht der Typ, der eine Ära, die er selbst eingeläutet hat, leise ausklingen lässt. Stattdessen wird er das letzte Fünkchen Energie darauf verwenden, seine Schlussvorstellung noch einmal zu einer ganz großen zu machen.