Düsseldorf. .
Franz Beckenbauer sieht schwarz für den Hamburger SV im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. „Ich habe letztes Jahr schon gelitten, aber da konnte man sehen oder erahnen, dass genug Substanz da ist, um sich dem Abstieg zu entziehen. Aber wenn ich mir den HSV jetzt anschaue, sehe ich überhaupt keine Anhaltspunkte, wie diese Mannschaft in der Liga bleiben kann“, sagte Beckenbauer am Dienstag beim „Camp Beckenbauer“ in Düsseldorf über seinen Ex-Klub, für den er nach seiner Rückkehr aus den USA und von Cosmos New York noch 28 Spiele in der Bundesliga absolviert hatte.
Der seit acht Spielen sieglose HSV ist sechs Spieltage vor Saisonschluss aktuell Tabellenletzter der Bundesliga.
Er sei todunglücklich, nichts anderes über das noch nie abgestiegene Liga-Gründungsmitglied sagen zu können, bekannte der langjährige Bayern-Profi, der von 1980 bis 1982 das HSV-Trikot getragen hat. „Ich sehe aber keinen Punkt, wo ich sagen kann, das gibt Hoffnung. Wenn sie so weiterspielen, dann sind sie nächste Saison in der zweiten Liga gelandet.“
Eine Ursache für den Absturz des Nordklubs sieht Beckenbauer unter anderem in den vielen Trainerwechseln, die sich der Verein in jüngster Vergangenheit geleistet hat. Nach Mirko Slomka und Josef Zinnbauer versucht in Peter Knäbel gerade der dritte HSV-Coach dieser Saison, das drohende Unheil abzuwenden.
Das Theater geht weiter
Beckenbauer: „Es ist mit ein Zeichen von Verunsicherung, dass man sofort nach vier, fünf, sechs Spielen den Trainer wechselt. Das ist alles ein bisserl durcheinander.“ Und vorbei ist das Theater noch lange nicht: Thomas Tuchel, der Wunsch-Kandidat der Hamburger auf den Trainerposten, zögert. Er will die Entwicklung neu beurteilen. Keine guten HSV-Aussichten.