Düsseldorf. .

Das Thema Erstliga-Aufstieg ist für den Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf in dieser Saison abgehakt. Nach einer erschreckend schwachen Vorstellung, die für Helmut Schulte den Anschein hatte, „als ob wir auf Valium gewesen wären“, wollte der Sportvorstand der Fortuna von Aufstiegsambitionen nichts mehr wissen. Das reiche für ganz oben nicht, stellte Schulte nach dem 1:3 (0:2) bei RB Leipzig ernüchtert fest. Und auch Torhüter Michael Rensing betonte, dass man bei neun Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz über die Rückkehr ins Oberhaus nicht mehr nachdenken müsse.

Fortuna-Manager Helmut Schulte steht nun vor arbeitsreichen Wochen. Er muss einen Neuanlauf planen. Nachdem er die auslaufenden Verträge von Dustin Bomheuer, Robin Heller und Heinrich Schmidtgal nicht verlängerte, „werden die Gespräche mit den anderen Akteuren nun intensiviert“, so der frühere St. Pauli-Trainer.

Die Trainer-Frage lässt er zum jetzigen Zeitpunkt außen vor, obwohl Interimscoach Taskin Aksoy die erste Niederlage hinnehmen musste. „Ich kann da jetzt keine Zusammenhänge sehen oder konstruieren. Fußballspiele werden gewonnen, verloren oder man spielt unentschieden. Ein Ergebnis von irgendetwas abhängig zu machen, was so eine Personalie betrifft, davon sind wir hoffentlich weit entfernt“, meinte Schulte gelassen. Allerdings erkannte er auch „die Tiefschlafphase“ seines Teams.

Einzig Rensing war es zu verdanken, dass die Fortuna die Niederlage noch in Grenzen halten konnte. „Wir waren nicht in der Lage, Widerstand zu leisten“, sagte der Keeper, der auch in Zukunft ein wichtiger Eckpunkt im Düsseldorfer Team sein soll. „Wir haben keinen Zugriff bekommen, viel zu viele Bälle verloren. In der Gegenbewegung haben wir nicht im richtigen Tempo umgeschaltet, die Räume waren zu groß. Dass Leipzig gut Fußball spielen kann und die individuelle Qualität hat, weiß man“, meinte der ehemalige Bayern-Keeper. Die hohe Fehlerquote seiner Vorderleute begründete er damit, dass man „zu ehrfürchtig und starr“ gewesen sei.

Völlig in Rage nach der verschlafenen ersten Hälfte war auch Trainer Aksoy. „Wir hatten der Leidenschaft von Leipzig nichts entgegenzusetzen. Es ist eine bittere Niederlage, die gezeigt hat, dass man ohne Laufbereitschaft in der Zweiten Liga nicht bestehen kann“, meinte er.

Die Leipziger dagegen wollen ihre Minimalchance trotz acht Zählern Rückstand noch nutzen. Spürbar war, dass die Individualität der teuren Neuzugänge in der Winterpause langsam greift. Zwar erzielten Omer Damari und Emil Forsberg noch keine Tore, doch ihre spielerische Klasse ist unübersehbar.