Dresden..
Als die Partie in Dresden abgepfiffen wurde, da durfte sich Ciro Immobile wie der Mann des Abends fühlen, weil es am Ende nun mal auf Tore ankommt. Das ist sein Job, den ihm aber Pierre-Emerick Aubameyang zuletzt streitig gemacht hatte. Doch am Dienstagabend schoss der italienische Stürmer Borussia Dortmund ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Dynamo, der Drittligist, hatte sich tapfer gewehrt, doch Immobile machte den Unterschied. Er erzielte in der 50. Minute den Treffer, der die Weichen auf Sieg stellte. Und in der 90. dann auch das Tor, das die Entscheidung brachte. 2:0. Runde weiter. Abreise. „Es war wichtig, das Spiel einfach nur zu gewinnen“, freute sich Immobile.
Der Willkommengruß geriet beabsichtigterweise nicht besonders freundlich: Über die Tribünenseite der Dynamo-Fans spannte sich eine Choreografie aus Schwarz und Gelb, in dessen Mitte eine Dampfwalze zu sehen war. Unter ihr: Die Embleme des FC Schalke 04, des VfL Bochum und von Borussia Dortmund. Das verdeutlichte: Dynamo wollte auch den dritten West-Klub im laufenden Pokal-Wettbewerb eliminieren.
Dynamo kämpfte mit allen Mitteln
Die erste Halbzeit ließ die Hoffnungen in Dresden in die Höhe wuchern. Denn der BVB tat sich schwer. Wegen eines kleines Faserrisses musste Trainer Jürgen Klopp auf Nuri Sahin verzichten, sein Einsatz gegen Hamburg am Wochenende ist ebenfalls in Gefahr. Zudem fiel Pierre-Emerick Aubameyang mit Rückenproblemen aus, für ihn spielte Immobile. Dresdens Rumpelrasen beschwerte die neue spielerische Leichtigkeit der Dortmunder zusätzlich. Folge: Null Chancen in Halbzeit eins.
Zudem enthielt sie eine Schrecksekunde: Nach 20 Minuten blieb Marco Reus verletzt auf dem Rasen liegen, humpelte gestützt von Betreuern vom Platz, musste ausgewechselt werden. Doch offenbar hatte der Nationalspieler lediglich einen Pferdekuss davongetragen. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit bestritt der BVB dann in Unterzahl, weil Immobile nach einem Ellbogenstoß an der Augenbraue blutete und getackert werden musste. Dresden kämpfte mit allen Mitteln, Dortmund stutzte.
48 Minuten dauerte die Gefahrlosigkeit – dann tauchte Dynamo vor dem von Mitch Langerak gehüteten Borussen-Tor auf, doch der Australier parierte den Schuss von Sinan Tekerci. Keine 120 Sekunden später fiel das erste Tor. Für Dortmund. Vorbereitung: Dresden. Innenverteidiger Michael Hefele missriet ein Zuspiel derart, dass Immobiles größte Leistung fast schon war, nicht zu überrascht zu sein, bevor er den Ball souverän zum 1:0 versenkte. Erleichterung.
Vielleicht zu viel: Denn fast im Gegenzug schenkte Mats Hummels den Ball gegen Dresdens Top-Torjäger Justin Eilers her, der aber allein vor Langerak scheiterte. Der BVB verlegte sich fortan aufs Kontern – und produzierte so mehr Chancen als der Gastgeber. Immobile lief allein aufs Dresdner Tor zu, wählte aber den suboptimalen Querpass statt den Abschluss (76.). Und Adrian Ramos umkurvte zwar Torwart Torwart Patrick Wiegers, brachte den Ball aber aus spitzem Winkel nicht im Tor unter (77.). So musste die Borussia noch ein bisschen zittern, bis erneut Immobile traf und der Sieg feststand.