Oslo. Auf diesen Moment musste Arnd Peiffer drei Jahre warten. Im Sprint von Oslo schlug der Niedersachse zu und setzte mit dem Sieg ein Achtungszeichen vor der WM. Das machte auch Laura Dahlmeier als Zweite. Miriam Gössner verpasste dagegen die Norm.

Die Konkurrenz ist gewarnt, die eigenen Aussichten sind vielversprechend: Nach der gelungenen Generalprobe von Oslo gehen die deutschen Biathleten mit großem Selbstvertrauen in die finale WM-Vorbereitung. Nach dem Sprintsieg durch Arnd Peiffer und Rang zwei von Laura Dahlmeier ist endgültig die Erkenntnis gereift, dass das deutsche Team beim Kampf um die Medaillen in gut drei Wochen ein gewichtiges Wort mitreden will - und hoffentlich auch wird.

"Wir haben ein super Team. Jeder von uns ist in der Lage, da vorne reinzulaufen, und das nimmt sehr viel Last von dem Einzelnen. Irgendeiner kommt immer durch", sagte Spätzünder Peiffer, der drei Jahre auf seinen siebten Weltcupsieg warten musste. Nach einem völlig verpatzten Start kommt der 27-Jährige wie so oft zum Saisonende immer besser in Schwung. Er gehört ebenso wie der dreifache Saisonsieger Simon Schempp, der am legendären Holmenkollen diesmal als Einzel-27. und Sprint-13. im Schatten Peiffers stand, zu den Medaillenanwärtern.

Laura Dahlmeier ist Hoffnung der deutschen Damen

Auch Andreas Birnbacher setzte mit Rang vier im Sprint ein Achtungszeichen. "Mit so einem Ergebnis geht man natürlich selbstbewusster in die Vorbereitung", sagte der Routinier. Insgesamt zeigten die deutschen Männer mit den für die WM qualifizierten Peiffer, Schempp, Birnbacher, Erik Lesser, Daniel Böhm und Benedikt Doll mit einer geschlossenen Teamleistung ihr großes Potenzial. WM- Medaillen sind da fast schon Pflicht.

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Bei den Damen ruhen die Hoffnungen eindeutig auf Laura Dahlmeier. Obwohl die erst 21-Jährige durch eine Fußverletzung im Sommer zwei Monaten pausieren musste und erst verspätet in den Weltcup einstieg, holte sie mit Platz zwei hinter Darja Domratschewa bereits ihren vierten Podestplatz. "Das war ein Traum, in die Weltspitze zu kommen. Aber das es innerhalb so kurzer Zeit so gut klappt, ist unheimlich schön. Damit konnte ich nicht rechnen", sagte sie "MDR Info". Zuvor hatte sie mit Platz vier im Einzel ihre herausragende Form unterstrichen.

Gössner kämpft nach Radunfall weiter um Anschluss

Ihre Teamkolleginnen Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Vanessa Hinz konnten in den Einzelrennen zwar diesmal nicht überzeugen. Derartige Leistungsschwankungen hatte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig aber auch nicht ausgeschlossen.

Miriam Gössner wird bei den Welttitelkämpfen fehlen. Nach Platz 45 im Einzel und Rang 38 im Sprint verpasste sie endgültig die interne WM-Norm. "Für sie bricht keine Welt zusammen. Um doch noch nominiert zu werden, hätte sie Spitzenergebnissen bringen müssen", sagte Hönig. Doch Gössner, die nach ihrem Radunfall im Frühjahr 2013 mit vier gebrochenen Rückenwirbeln weiter um den Anschluss an die Weltspitze kämpft, will sich von dem Rückschlag nicht unterkriegen lassen.

"Klar ist es schade, da es mein Ziel war. Aber mit den Voraussetzungen ist für mich derzeit nicht mehr drin", sagte die 24-Jährige, deren Mutter aus Norwegen kommt. Nun peilt Gössner die WM 2016 in Oslo an: "Das ist auch ein schönes Ziel." (dpa)