Köln. Enttäuschende Nullnummer zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart: Dreimal in fünf Minuten tauchte der Kölner Bard Finne frei vor dem Tor des VfB auf. Dreimal jagte er den Ball über den Kasten.

Wenn ein Defensivkünstler wie Peter Stöger auf Huub "Die Null muss stehen" Stevens trifft, dann dürfen die Zuschauer sicher nicht mit einem fußballerischen Leckerbissen rechnen. Dass das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart allerdings so ein müder Taktik-Kick werden sollte, hatten die meisten der 48.400 Zuschauer im RheinEnergieStadion am Mittwochabend wohl nicht erwartet.

Das 0:0 war die logische Konsequenz aus der Spielanlage zweier Teams, die ihr Hauptaugenmerk auf eine stabile Abwehr legten und das Risiko scheuten. Während die Stuttgarter in der ersten Spielhälfte zumindest ein paar gute Aktionen in der Offensive kreieren konnten, bekam die Kölner Offensive um Anthony Ujah - Neuzugang Deyverson stand noch nicht im Kader - nichts zu Stande.

1. FC Köln bekamen keinen Zugriff auf Stuttgart im Mittelfeld

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Marcel Risse, in Hamburg noch mit einem Doppelpack der Matchwinner, wollte zu häufig mit dem Kopf durch die Wand. Slawomir Peszko ging auf der anderen Seite völlig unter. Daniel Halfar konnte man zumindest das Bemühen um konstruktive Angriffe nicht absprechen, doch bei ihm mangelte es an der Effektivität. Da wäre ein Carlos Eduardo vielleicht Gold wert gewesen. Doch der Transfer des Brasilianers von Rubin Kasan an den Rhein scheiterte vor wenigen Tagen.

"Wir haben im Mittelfeld keinen Zugriff auf die Stuttgarter bekommen", bekannte der Kölner Kapitän Matthias Lehmann nach dem Abpfiff. Erst ab der 60. Minute drehte sich das Spiel etwas zugunsten der Geißböcke. Da hatte Stöger gerade mit Yannik Gerhardt und Bard Finne zwei frische Offensiv-Kräfte gebracht. Für kurze Zeit schien es so, als ob der Österreicher seinem kurzzeitigen Lehrmeister und Trainer-Fuchs Stevens auf der anderen Bank ein Schnippchen schlagen sollte.

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Gerhardt spielte kluge Pässe in die Tiefe. Finne scheiterte zwar anfangs an seinem mangelnden Durchsetzungsvermögen, doch zwischen der 77. und 81. Minute hätte der junge Stürmer die Stuttgarter alleine abschießen können. Dreimal tauchte er völlig frei vor dem Tor von Sven Ulreich auf. Doch dreimal geriet er beim Schuss in Rücklage und drosch den Ball über das Tor.

Dann war die Luft schon wieder raus aus dem Spiel. Und der 1. FC Köln als auch der VfB Stuttgart besannen sich auf ihr eigentliches Ansinnen: Bloß kein unnötiges Risiko eingehen. "Wir hatten in der Hinrunde ähnliche Spiele und standen am Ende mit leeren Händen da. Ein Punkt ist besser als keiner", mahnte Torhüter Timo Horn. Peter Stöger wollte nicht zwei verlorenen Punkten hinterhertrauern: "Das Unentschieden geht so weit in Ordnung, mehr hatten wir auch nicht verdient. Unser Ziel ist es permanent zu punkten, das haben wir auch heute wieder getan."

Lob von Trainer Stöger für die Kölner Fans

Erfreulich war für ihn, dass die Fans des 1. FC Köln trotz der miesen Heim-Bilanz (nur ein Sieg) das Team über 90 Minuten unterstützt haben. "Die Leute haben verstanden, dass uns das Spiel auswärts manchmal leichter fällt und dass die Jungs trotzdem alles abrufen." Jetzt geht es für die Domstädter nach Paderborn. "Wenn wir da gewinnen, hätten wir mit sieben Punkten aus drei Spielen einen starken Start in die Rückrunde hingelegt", blickt Torhüter Timo Horn voller Optimismus auf das nächste Spiel.