Der FC Schalke 04 und der FC Bayern München sollten sich in Zukunft ein Trainingslager in Katar verkneifen. Ein Kommentar

Weder der FC Schalke 04 noch der FC Bayern München sind verantwortlich für die sportpolitisch aufgeladene Situation in Katar. Ein reiches Emirat kauft sich die Sport-Großveranstaltungen dieser Welt und tritt zugleich die Menschenrechte der Bauarbeiter, die alle Stadien errichten, mit Füßen.

Nun rühmt sich allerdings der FC Bayern damit, der größte Sportverein der Welt zu sein, und betont bei vielen Gelegenheiten sein soziales Engagement. Ein so großer Sportverein kann heutzutage kaum noch ausschließlich Sportverein sein. Klubs wie die Bayern und die Schalker haben so enorme Strahlkraft erreicht, dass ihr Handeln längst gesellschaftliche Wirkung zeigt.

Vor dieser Folie ist ein Trainingslager in Katar ein falsches Signal. Natürlich sind die Bedingungen dort hervorragend, aber die 16 anderen Bundesligisten schlagen ihre Trainingslager im Rest der Welt sicherlich nicht in Stroh-Hütten auf, neben denen es keine Rasenplätze gibt.

Wetter, Sponsoren-Verträge und schicke Trainingsanlagen sind ein Argument bei der Wahl eines Standortes. Moral und politische Korrektheit sind ein anderes. Auch für die Bayern und die Schalker sollte es nicht so schwer sein, in Zukunft beides unter einen Hut zu kriegen.