München. .

Zum Abschluss funkelte und glitzerte es noch einmal in der Münchner Arena, aber damit hatten ausnahmsweise die Spieler des FC Bayern nichts zu tun. Die hatten vor der weihnachtlichen Lasershow den sportlichen Teil gegen den SC Freiburg wie fast immer sehr souverän erledigt und auch das letzte der neun Bundesligaspiele vor eigenem Publikum in dieser Saison gewonnen. Mit dem 2:0-Sieg am Dienstagabend verbesserte der Fußball-Rekordmeister seine ohnehin schon bisher unerreichte Heimbilanz auf 27:2-Tore.

Freiburgs Trainer Joachim Streich probierte zum ersten Mal in seiner Ära als Trainer des Bundesligisten aus dem Breisgau, den Gegner mit einer Fünferkette zu stoppen. Vor dem Abwehrriegel sicherte ein Vierer-Mittelfeld den eigenen Strafraum ab. Einzig Admir Mehmedi hatte den Auftrag, sich bei Angriffen der Münchner offensiv zu orientieren. Dass es ein paar Minuten dauerte, ehe Freiburg zum ersten Mal den Ball behaupten konnte, verwunderte bei dieser defensiven Grundausrichtung nicht. Die Breisgauer hofften auf Konterchancen, die wenigen, die sie bekamen, konnten sie nicht nutzen.

Zweiter Treffer durch Müller

„Wir wollen den Bayern die Stirn bieten“, hatte Streich versprochen, aber offenbar haben seine Spieler die Ansage des Trainers nicht gehört. Vielleicht beeindruckte sie neben den souveränen Auftritten des FC Bayern auch die Bilanz gegen den Rekordmeister. Auch keines der vorangegangenen 24 Duelle mit den Münchnern hatten die Freiburger gewinnen können. Zum letzten gab es vor 18 Jahren einen Sieg.

Pep Guardiola hatte im Vergleich zum Spiel in Augsburg drei Tage zuvor auf drei Positionen gewechselt und die zuletzt in der Anfangself stehenden Bastian Schweinsteiger, Sebastian Rode und Jerome Boateng zunächst auf die Bank beordert.

Nach einer halben Stunde bekam die Freiburger Mauer Lücken, die Münchner hatten bis dahin vor dem Tor nur noch das letzte Quäntchen Konsequenz vermissen lassen. Aber anders als zuletzt in Augsburg oder daheim gegen Leverkusen begann der Herbstmeister am Dienstag schon vor der Pause mit dem Toreschießen. Arjen Robben erzielte nach einer seltenen Kopfball-Kombination mit Franck Ribery das 1:0 (41.) – es war der 100. Treffer des Niederländers im 185. Pflichtspiel für die Bayern.

Die Gäste aus dem Schwarzwald waren gut bedient mit diesem 0:1-Rückstand zur Pause, allein Thomas Müller hatte zwei glänzende Gelegenheiten, die Münchner Führung in der ersten Halbzeit auszubauen, doch er hatte kein Glück beim Abschluss.

Der SC Freiburg hatte sich in der zweiten Halbzeit noch nicht wieder richtig sortiert, lag der Ball bereits zum zweiten Mal im Tor. Schlussmann Roman Bürki konnte einen Schuss von Juan Bernat nur noch an die Latte lenken, von dort sprang der Ball ins Feld und vor Thomas Müller auf. Der Weltmeister erledigte es wie zuvor Robben mit Köpfchen (48.). Selbst am Ende eines langen, kräftezehrenden Jahres waren die Münchner auch nach dem 2:0-Vorsprung noch energiegeladen genug, um weiter vorwärts zu marschieren.

Der Sportclub hatte vor 71 000 Zuschauern im ausverkauften Haus nicht mehr viel dagegenzuhalten und war nur noch bemüht, nicht eine ähnliche Klatsche zu kassieren wie viele andere Mannschaften in der ersten Saisonhälfte, die in München chancenlos gewesen waren. Wenigstens das gelang Freiburg an diesem Abend.