Frankfurt. .

Die 14 Jahre als Trainer von Werder Bremen waren für Thomas Schaaf am Freitag kein Thema mehr. „Es war schön“, sagte er nur lapidar, während seine Finger mit der vor ihm stehenden Eintracht-Frankfurt-Tasse spielten. Für Sentimentalitäten ist der 53-Jährige ohnehin nicht zu haben. Viel mehr als die Tatsache, dass die Frankfurter Heimpartie am Sonntag (17.30 Uhr) die erste gegen seinen Ex-Verein ist, beschäftigte Schaaf, wie er die Spannung bei dem hessischen Fußball-Bundesligisten hochhalten kann.

„Es wäre völlig falsch, jetzt den Druck wegzunehmen“, warnte der Eintracht-Coach. Der Druck habe sich gerade nach der zwischenzeitlichen Schwächeperiode des Teams mit fünf Niederlagen am Stück positiv ausgewirkt. Zuletzt hat die Eintracht zwei Spiele nacheinander gewonnen. Nach dem 3:1 in Mönchengladbach und dem 2:0 gegen Dortmund steht nun eine Partie gegen einen vermeintlich leichteren Gegner an. „Wir haben jetzt zwei Erfolgserlebnisse, die uns Stärke, Selbstbewusstsein und Mut geben“, sagte Schaaf. Er hoffe, dass die Mannschaft gegen Werder „genauso energisch ins Spiel geht wie in den vorangegangenen Spielen“.

Personell kann Schaaf am Sonntag mit Ausnahme der Langzeitverletzten Kevin Trapp, Constant Djakpa, Nelson Valdez und Carlos Zambrano auf alle Spieler zurückgreifen. Auch Marco Russ, der die Woche über wegen Problemen am Sprunggelenk pausiert hatte, soll einsatzbereit sein.

Skripnik war sein Spieler

Ob Schaaf gegen das von seinem ehemaligen Spieler Viktor Skripnik trainierte Werder-Team zum dritten Mal dieselbe Startformation aufbieten wird, ließ er jedoch offen. Natürlich sei es prinzipiell gut, wenn die Spieler aufeinander eingestellt seien. Eine erfolgreiche Formation sei jedoch kein Selbstgänger.

Unter den ersten Elf festgespielt hatte sich zuletzt Marc Stendera. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler stand in den vergangenen vier Spielen in der Startformation. Bei dem Talent müsse man besonders darauf achten, dass es das Optimale aus sich heraushole, sagte Schaaf und fügte hinzu: „Marc ist stark vom Selbstbewusstsein beeinflusst. Wenn er gut drauf ist, macht er tolle Sachen. Aber wenn er nicht gut drauf ist, ist er noch zu zögerlich.“