Dresden. .

Anti-Doping-Gesetz, Olympia-Bewerbung und Strukturreform: Auf der 10. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am Samstag in Dresden gibt es hochkarätige Zukunftsthemen zu beraten und zu entscheiden. Eher eine Formsache dürfte die Wiederwahl von DOSB-Präsident Alfons Hörmann sein, der vor einem Jahr die Nachfolge von Thomas Bach antrat und sich im deutschen Sport Anerkennung verschafft hat. „Er hat in seinem ersten Jahr sehr ambitioniert gearbeitet und ist viele Sachen mit unglaublichem Engagement angegangen“, sagte Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Hörmann wird nicht nur geschätzt, sondern hat auch selbst den Spitzenjob schätzen gelernt. „Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass die Aufgabe weiterhin hohe Bedeutung hat und Sinn macht“, sagte der 54 Jahre alte Unternehmer, „hätte ich wunderbar das Jahr als Probezeit nutzen und am Ende entscheiden können, nicht weiterzumachen.“ Der frühere Skiverbands-Präsident hat aber Gefallen an der Aufgabe gefunden. „Ich kann nach einem Jahr sagen: Es ist etwas, was ich mehrere Jahre weitermachen möchte, wenn eine größtmögliche Unterstützung gegeben ist“, sagte Hörmann, der vor einem Jahr mit 94,4 Prozent der Stimmen gewählt wurde.

Kaidel als neuer Sprecher gewählt

Mit der neuen Struktur, die der DOSB auf seinem Konvent verabschieden dürfte, wird das Präsidium zu einer Art Aufsichtsrat, der den hauptamtlichen Vorstand kontrolliert. Eine Reform, die nicht nur Befürworter in den Verbänden findet, weil sie einen Macht- und Ansehensverlust des Präsidiums befürchten.

Großes Einvernehmen wird dagegen beim Grundsatzbeschluss zu einer Olympia-Bewerbung für 2024 erwartet. „Ich betrachte es als eine Formsache. Der Wille, sich für Olympia zu bewerben, ist ein gemeinsamer“, sagte Prokop. Erst am 21. März soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entschieden werden, ob Berlin oder Hamburg ins Rennen geht.

Allerdings wollen die Spitzenverbände dabei gefragt werden. „Wir wollen zu Wort kommen“, erklärte Siegfried Kaidel (63). Der Ruderverbands-Präsident wurde Freitag in Dresden zum neuer Sprecher der Spitzenverbände gewählt. Der Schweinfurter forderte zugleich, dass die Spitzenverbände auch bei der Neustrukturierung des Leistungssports einbezogen werden. Kaidel tritt beim DOSB die Nachfolge von Rainer Brechtken an. Der Präsident des Deutschen Turner-Bundes war vier Jahre lang der Sprecher der Spitzenverbände.