Leipzig. .

Schon vor dem ersten Schuss des Biathlon-Winters warb Damen-Bundestrainer Gerald Hönig um Verständnis für sein stark verjüngtes Team. „Damit der Neuaufbau gelingt, ist es notwendig, dass altersgerecht gute Ergebnisse nicht schlecht gemacht werden und nicht auf die Athleten eingedroschen und von Debakel geredet wird“, sagte Hönig mit Blick auf den Saisonstart mit der Mixed-Staffel am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in Östersund.

Die in der Vergangenheit durch Magdalena Neuner, Kati Wilhelm und Andrea Henkel so erfolgsverwöhnten Skijägerinnen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Nach dem Desaster von Sotschi, wo die deutschen Biathletinnen erstmals in der olympischen Geschichte keine Medaille geholt hatten, und dem Karriereende von Henkel sowie dem Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle liegt das Durchschnittsalter im Team bei 22 Jahren. „Die Mädels haben viel Potenzial. Aber sie sind es auch wert, dass man ihnen ein Stück weit Welpenschutz gibt und Geduld entgegenbringt“, so Hönig.

Die Saisonziele sind bescheiden. „Ich wäre froh, wenn es uns gelingt, mit der einen oder anderen Athletin den Anschluss an die Weltspitze herzustellen. Ziel ist es, 2016 bis 2018 wieder eine schlagkräftige Truppe zu haben“, erklärte Hönig.

Marie Heinrich (20), Luise Kummer (21), Annika Knoll (21) und Vanessa Hinz (22) sind vielen Fans noch so gut wie unbekannt. Auch die weltcuperfahrenen Franziska Preuß (20) und Laura Dahlmeier (21), die wegen einer Fußverletzung im Sommer immer noch nicht richtig fit ist, sind noch sehr jung. Und Franziska Hildebrand (27) gehörte bisher allenfalls zur erweiterten Weltspitze.

Gössner könnte Siegläuferin sein

In Bestform ist Miriam Gössner derzeit die einzige deutsche Siegläuferin. Doch die 24-Jährige hat nach dem Radunfall im Frühjahr und der bitteren Olympia-Absage noch mit sich selbst zu tun.