Wuppertal. .

Als Paul Biedermann nach seinem Rennen über 400 Meter Freistil in der Wuppertaler Schwimmoper aus dem Becken stieg, benötigte er nur wenige Sekunden, ehe er des Rätsels Lösung verkündete. „Ich starte nicht bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Doha“, sagte der 28-Jährige, nachdem er in 3:39,60 Minuten bei der DM eine Zehntelsekunde langsamer als der Heidelberger Clemens Rapp geblieben war.

„Das hat nichts damit zu tun, dass ich jetzt Zweiter geworden bin, dass ich Doha absage – das geisterte schon vorher im Kopf rum“, erklärte Biedermann. Der Weltrekordler steht mit seiner Zeit in der Weltjahresbestenliste nur auf Platz acht. Zu wenig für seine Ansprüche. Der Hallenser wird jetzt versuchen, seinen durch Krankheiten entstandenen Trainingsrückstand zu verkürzen.

So werden vom 3. bis 7. Dezember die Hamburger Brüder Markus und Steffen Deibler sowie der Darmstädter Marco Koch die einzigen realistischen deutschen Medaillenhoffnungen bei der WM sein. Während Steffen Deibler drei Einzel-Titel gewann, sorgte sein jüngerer Bruder mit dem deutschen Rekord über 200 Meter Lagen in 1:52,38 Minuten für die beste Leistung der nationalen Titelkämpfe.

„Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Ich habe mir gesagt, der Rekord ist jetzt fällig“, sagte Deibler, der tags zuvor seinen Rekord über 100 Meter Lagen noch knapp verfehlt hatte. Weltweit waren in diesem Jahr nur zwei Schwimmer schneller. Marco Koch, der in 2:04,70 Minuten über 200 Meter Brust gewann, fährt sogar als Nummer zwei der Welt nach Doha.