Rom. .

Nach der Partie war Miroslav Klose wieder ganz er selbst. „Wir schauen von Spiel zu Spiel. Es ist wichtig, unter den ersten Fünf zu sein. Jetzt sind wir Dritter. Da wollen wir auch bleiben“, sagte der Fußball-Weltmeister. Dass er zuvor mit einem furiosen Doppelpack innerhalb von einer Minute den Grundstein für den wichtigen 4:2 (3:0)-Sieg von Lazio Rom gegen Cagliari Calcio in Italiens Serie A gelegt hatte, lässt sich aus der nüchternen Betrachtung im Anschluss nicht ablesen.

Umso überschwänglicher feierte Italiens Presse den 36-Jährigen, der in den vergangenen Wochen vor allem die Reservisten-Rolle innehatte: „Lazio fliegt wieder auf den Flügeln von Klose“, schrieb die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ am Tag danach. „Klose! Lazio kommt“, titelt der „Corriere dello Sport“ in großen Lettern. Und weiter: „Im Olympiastadion hat er in der Maracanã-Version gespielt, wie in der WM-Nacht. Er ist kein Dinosaurier.“ Und „Tuttosport“ jubelte: „Klose hält Lazio unter den Großen“.

Hinter dem Deutschen liegt eine gute Woche. Bereits nach dem letzten Auftritt im Stadio Olimpico von Rom gegen den FC Turin feierte Lazio den „Torgott“, schließlich hatte der Angreifer den Treffer zum 2:1-Endstand für sein Team erzielt, den ersten in der Serie A seit fast sieben Monaten. Zur Erinnerung: Unter Trainer Stefano Pioli war der WM-Rekordtorschütze zuletzt nur Ersatz, vom jüngeren Serben Filip Djordjevic auf die Bank verdrängt.

Wieder in der Startelf

Die Lobeshymnen nach dem Erfolg vom Montagabend können freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach der 3:0-Pausenführung, für die der Deutsche fast im Alleingang gesorgt hatte, Lazio noch einmal zittern musste. Und das obwohl die Gäste aus Sardinien seit der 72. Minute nach einer Roten Karte gegen Ibarbo in Unterzahl waren.

Nach seinen Joker-Einsätzen der vergangenen Wochen durfte Klose gegen Cagliari wieder von Anfang an ran. In der Tabelle ist Lazio – mit 20 Toren das Team mit den meisten Treffern – nun mit 19 Punkten Dritter, punktgleich mit Sampdoria Genua. Der Abstand auf den Lokalrivalen AS Rom beträgt nach dem Patzer der Roma bei Neapel nur noch drei Punkte.

Und das Ziel der zweiten Kraft in der Hauptstadt ist klar: Rückkehr auf die große Fußball-Bühne.