Haan. Die Arbeiterwohlfahrt in Haan bietet vielfältige Vorsorge- und Beratungsangebote für Hinterbliebene von Verstorbenen. Mit einem neuen Projekt soll die Thematik mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Es wird von verschiedenen Aktivitäten und einer Ausstellung begleitet.
Der Tod gehört zum Leben dazu. Jeder weiß es, doch darüber sprechen mag kaum jemand. Gerade durch das Schweigen werden jedoch Unsicherheiten und Ängste geschürt. Umso wichtiger ist es deshalb, das Thema offen anzusprechen und sich beraten zu lassen. Denn besonders für die Hinterbliebenen stellen in Zeiten der Trauer bereits getroffene Maßnahmen und Entscheidungen eine Entlastung dar.
Mit dem Projekt „Sag Ja zum Leben – Begleitung und Selbstbestimmung bis zum Lebensende“ hat sich der Ortsverein Haan der AWO das Ziel gesetzt, die Themen Krankheit, Abschied, Tod sowie Sterben in die Öffentlichkeit zu bringen und zu enttabuisieren. Den Menschen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich offen mit der Thematik auseinander zu setzen und Beratungsangebote bei der Vorsorge für die letzte Lebensphase und den Tod in Anspruch zu nehmen. Gefördert wird das Projekt von Westlotto. Viele Organisationen, so auch die AWO, erhalten über das Land NRW Gelder, die von Westlotto-Produkten – wie beispielsweise der Glücksspirale – erwirtschaftet werden.
100 "Koffer für die letzte Reise" gepackt
Über drei Jahre sind die unterschiedlichsten Aktivitäten geplant, um den Zugang zu der Thematik zu erleichtern. Dazu zählen im Besonderen beratende Einzel- und Gruppengespräche zu den verschiedensten Aspekten. Krankheitsbilder, Patientenversorgungen, Vorsorgevollmachten und Wünsche für die Bestattung sind nur einige Themen, die in diesem Zusammenhang angesprochen werden. Neben Sachinformationen sollen aber auch kulturelle oder literarische Sichtweisen – in Form von Theaterstücken, Ausstellungen, Lesungen und Filmreihen – in Augenschein genommen werden. Durch Exkursionen zu beispielsweise Seniorenzentren oder Bestattungsunternehmen sollen erste Berührungspunkte mit Institutionen, die für die Vorsorge eine Rolle spielen, ermöglicht werden.
Ein Höhepunkt in diesem Jahr ist die Wanderausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ von Pütz-Roth Bestattungen und Trauerbegleitungen OHG. Insgesamt 100 ganz verschiedene Menschen – darunter Frauen und Männer, Künstler, Handwerker, Prominente und Nicht-Prominente – haben symbolisch ihren Koffer für ihre letzte Reise gepackt. Die Ergebnisse sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Menschen selbst. Eröffnet wird die Ausstellung am 7. November im Alten Pumpenhaus in Haan.
Ausführliche Informationen erhalten Interessierte unter www.awo-haan.de.