Essen. Die Freilichtbühnen Hohensyburg und Billerbeck sind immer einen Besuch wert.

Theater einmal anders: Im Sommer lockt das schöne Wetter die Menschen ins Freie. Ein Naturerlebnis auch mit Kultur zu verbinden, geht leichter als man denkt: Mit Bühnen im Grünen! Die Besucher der Freilichtbühne Hohensyburg beispielsweise erwartet nicht nur ein zauberhaftes Theaterstück, sondern als Untermalung der Inszenierung auch ein ganzes Vogelkonzert.

Denn nicht wie sonst üblich sitzen die Zuschauer in einem überdachten Theater, hier sitzt das Publikum inmitten einer reizenden Naturkulisse. Dies beschert den ganz besonderen Flair, denn im Grünen lassen sich die aktuellen Stücke „Peter Pan“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Emil und die Detektive“ auf neue Weise erleben.

Natürliche Geräuschkulisse

Das Spiel unter freiem Himmel ist eigentlich die ursprüngliche Art: So schrieb schon Shakespeare seine Stücke speziell Freilichttheater und baute das berühmte „GlobeTheatre" in London. Der englische Dichter war der Ansicht, dass eine publikumsnahe Aufführung ohne aufwändige Kulissenbauten und Bühnentechnik die größte Wirkung erzielen würde. Der außergewöhnliche Erfolg – bei seinen Zeitgenossen und beim heutigen Publikum gleichermaßen – gibt ihm Recht.

Information

Die NRW-Stiftung förderte aus den Erträgen von WestLotto in den vergangenen Jahren rund zehn ehrenamtlich betriebene Freilichtbühnen.

Informationen zum Programm erhalten Sie beispielsweise hier:

Freilichtbühne Hohensyburg unter www.naturbuehne.de

Freilichtbühne Billerbeck: www.freilichtbuehne-billerbeck.de

In der Tat ist eine Vorstellung unter freiem Himmel auch heute noch etwas ganz Besonderes. Statt des Vorhangs senkt sich langsam die Dämmerung über das Geschehen, Bäume und Sterne formen das Bühnenbild und lassen sich geschickt in die Handlung einbeziehen. Eine natürliche Geräuschkulisse ersetzt die Tonanlage und für Spezialeffekte sorgen vorbeisausende Vögel.

Freilichtbühnen als Treffpunkt

In Nordrhein-Westfalen bieten eine ganze Reihe von Wald- und Freilichtbühnen das besondere Theatererlebnis. Die Darsteller proben den ganzen Winter über mit großem Einsatz. Sobald die Tage länger werden und das Wetter mitspielt, zaubern sie Leben auf die Bühne.

Seit den Ursprüngen im antiken Griechenland war Theater ein spezielles Ereignis und besaß den Charakter eines religiösen Festes. Die Menschen trafen sich jedoch in den Amphitheatern nicht nur, um ein Stück zu sehen und die Götter zu ehren. Mindestens ebenso wichtig war das gesellschaftliche Ereignis. Zwar finden heute auf den Rängen nicht mehr 40.000 Menschen Platz wie vor zwei Jahrtausenden in Athen, doch ein Treffpunkt sind die Freilichtbühnen nach wie vor. Gerade die familiäre Atmosphäre und die Improvisationskunst machen den besonderen Charme der Bühnen im Grünen aus.