Essen. Wissenschaftler haben eine einfache Gleichung aufgestellt, die erklären soll, was Glück ausmacht. Geld spielt dabei durchaus eine Rolle - aber nicht unbedingt die Hauptrolle. Ein weiteres Ergebnis: Nicht überall in Deutschland ist das Glücksniveau der Menschen gleich. NRW liegt dabei im Mittelfeld.

Sie ist ganz einfach, die Formel des Glücks: G+G+G+G lautet sie – mit dem Ergebnis „Glück“! Die vier „G“ stehen dabei für Gesundheit, Geselligkeit, Geld und Genetik. Mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein. Doch mit der Glücksformel verhält es sich ähnlich wie mit Kochrezepten: Nicht jedem gelingt bei gleicher Rezeptur ein perfektes Mahl. So ist tendenziell der Kölner glücklicher als der Düsseldorfer, der Rheinländer glücklicher als der Westfale und der Sportler glücklicher als der Bewegungsmuffel. Deutschlandweit liegt NRW beim Glück in der goldenen Mitte. Warum das so ist, verraten wir Ihnen gerne.

Die Antwort auf die Frage, warum es beim Glücklichsein regionale Unterschiede gibt, ist denkbar einfach: weil nicht jeder über die gleiche Menge an Zutaten für die Glücksformel verfügt. Wo welche Zutaten stärker vorhanden sind als andernorts, haben Wissenschaftler herausgefunden. Der Glücksatlas Deutschland, eine Studie im Auftrag der Deutschen Post, gibt Aufschluss: Wissenschaftler der Uni Freiburg und des Instituts für Demoskopie Allensbach lieferten die Ergebnisse auf die Frage: Was ist den Deutschen für ihre Lebenszufriedenheit tatsächlich wichtig?

Geld ist nicht dasselbe wie Glück

Auf einem Glücksindex, einer Skala von eins bis zehn, analysierten die Forscher die Antworten der befragten Personen und stellten dabei die vier wesentlichen Faktoren für einen glücklichen Menschen fest: Gesundheit, Geselligkeit, Geld und Genetik, wobei mit Genetik für allem die mentale Veranlagung gemeint ist, also ob jemand eher Optimist oder eher Pessimist ist. Zum Thema Geld stellten die Wissenschaftler übrigens fest, dass das Geld allein nicht dauerhaft glücklich macht, materielle Sorgenfreiheit aber sehr wohl zu den unabdingbaren Voraussetzungen für eine umfassende Zufriedenheit zählt.

Dem gelingenden Glück ist also Geld keineswegs Selbstzweck oder gar höchstes Ziel, sondern immer nur Mittel zum Zweck, Hintergrund für eine übergeordnete ganzheitliche Harmonie. Die Kölner sind danach NRW-weit die glücklichsten Menschen, gefolgt vom Großraum Düsseldorf und Westfalen.

Die Düsseldorfer setzen auf Geld, die Kölner aufs Soziale

In Köln setzt man übrigens zum Teil auf andere „Glücksfaktoren“ als in Düsseldorf: In der Domstadt zählen vor allem soziale Kontakte, feste Partnerschaften, eine hohe Arbeitszufriedenheit, Gesundheit und sportliche Aktivität. Ein hoher Stressfaktor schmälert das Glück der Kölner dagegen. Düsseldorfer sehen in höherem Maße in einem hohen Einkommen sowie in kulturellen Aktivitäten ihr persönliches Glück.

Getrübt wird dies durch schlechte Gesundheit. Der Westfale erlebt sein persönliches Glück vor allem durch eine feste Beziehung oder Ehe. Entsprechend hoch ist die Geburtenrate, was in der Studie ebenfalls zu einem gesteigerten Zufriedenheitswert führt. Im Ruhrgebiet sorgt eine höhere Arbeitslosenquote für eine Zunahme an Unzufriedenheit, im Münsterland wird die Stimmung eher dadurch getrübt, dass nur jeder Dritte regelmäßig Sport treibt. Der Studie zufolge sind die Hamburger die glücklichsten Menschen Deutschlands. In Thüringen leben die Unzufriedensten.