Münster. Die Hannoveraner Aktion Kindertraum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Träume von kranken oder behinderten Kindern und Jugendlichen zu erfüllen.
Das Wasser ist sein Element: Wenn der 19-jährige Jonathan aus Münster mit dem Segelboot rausfährt, fühlt er sich frei und kann für einen kurzen Moment seine Sorgen vergessen. Beim Segeln kann er vergessen, dass er mehr Unterstützung als andere Jugendliche in seinem Alter braucht. Denn Jonathan musste von Anfang an in seinem Leben kämpfen. Er kam 1997 viel zu früh zur Welt – und leidet auch heute noch unter Einschränkungen, die immer wieder medizinisch behandelt werden müssen.
Nach einer Operation an der Hüfte vor zwei Jahren passte ihm seine Segelkleidung plötzlich nicht mehr. Geld für neue war nicht da. Bis die Aktion Kindertraum einsprang. Die Hilfsorganisation aus Hannover hat es sich zur Aufgabe gemacht, Träume von kranken oder behinderten Kindern und Jugendlichen sowie deren Geschwistern zu erfüllen.
Mehr als 2500 erfüllte Träume
Jonathans Wunsch ist übrigens nur einer von vielen Träumen, die von der Aktion Kindertraum in den letzten 20 Jahren mit Hilfe der Unterstützung von 40.000 SpenderInnen in ganz Deutschland erfüllt werden konnten. Allein in NRW konnten mehr als 330 Kinder, Jugendliche und Familien zahlreiche Momente des Glücks dadurch genießen.
Hilfe, Freude, Zuversicht spenden - das ist das Motto von Aktion Kindertraum, dem das Team rund um Gründerin und Geschäftsführerin Ute Friese sich verschrieben hat. Was die Initiative tagtäglich bewirkt, konnten Besucher am 6. und 7. Juli auf dem Hafenplatz in Münster in einer interaktiven Ausstellung erleben. Zum Jubiläum tourt die Organisation durch zehn deutsche Städte, um zu informieren und sich zu bedanken, aber auch, um weitere Menschen von der wichtigen Botschaft zu überzeugen. Nach Essen war Münster bereits die zweite Station in NRW.
Mobilität im Fokus: Diskussion über Sport und Freizeitaktivitäten trotz Behinderung
Im Fokus stand in Münster das Thema „Mobilität“. Dort wurde u. a. über Sport- und Freizeitaktivitäten trotz Behinderung mit der Initiative Breakchance diskutiert. Aktion Kindertraum kooperiert seit 2008 mit Breakchance und ermöglicht so zahlreiche Rollstuhltennis-Aktivitäten.
Auch Deutschlands größter Lotterieveranstalter WestLotto unterstützt die Jubiläumstour. Durch das Lotto-Prinzip ist das Unternehmen eng mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) und dem Thema Mobilität im Sport verbunden. Besucher der Veranstaltung am Hafenplatz konnten sich beispielsweise den Film von WestLotto und dem BRSNW über die Träume der Behindertensportler, Trainer und Mitarbeiter in der interaktiven Ausstellung der Aktion Kindertraum anschauen.
Jeden Abend steigen Wünsche gen Himmel
Axel Weber, Sprecher von WestLotto: „Ob klein oder groß – jeder einzelne Traum ist etwas ganz Besonderes. Als staatlicher Lotterieveranstalter wissen wir, wie schön es ist, wenn sich Träume erfüllen. Da tragen wir gerne unseren Teil zu bei.“
Eine schöne Aktion: Jeden Abend starteten in Münster um 17 Uhr goldene Ballons mit den Wünschen der Besucher in den Himmel.
Das „Lotto-Prinzip“
Durch das sogenannte Lotto-Prinzip kommen 40 Prozent der Spieleinsätze über das Land NRW an gesellschaftliche Träger aus Sport, Wohlfahrt, Kunst und Kultur sowie Natur- und Denkmalschutz zugute. Ein großer Teil fließt an den Sport, der darauf Breiten- und Spitzensport ebenso wie den Behindertensport fördert.