Essen. Zehntausende Flüchtlinge harren nach einer langen Flucht in Griechenland aus. Das Deutsche Rote Kreuz ist vor Ort und leistet medizinische Hilfe.
Sie wissen nicht, wie es weitergehen soll: Zehntausende Flüchtlinge harren derzeit in Griechenland aus. Viele von ihnen sind nach einer langen, beschwerlichen Flucht völlig erschöpft, brauchen dringend medizinische Hilfe. Doch die Versorgung ist schwierig. Jede helfende Hand wird dringend gebraucht.
Auch das Deutsche Rote Kreuz ist vor Ort und packt mit an. So wie Carsten Atrops. Der Notfallsanitäter vom Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Dortmund fuhr bei seinem Auslandseinsatz gemeinsam mit Kollegen aus der ganzen Welt vier Wochen lang mit einer rollenden Arztpraxis durch Griechenland. Mit der sogenannten Mobile-Health-Unit, die mit allem ausgestattet ist, was für die Erstversorgung benötigt wird, behandeln die Helfer vom Roten Kreuz im Flüchtlingslager in Korthelio im Schnitt 50 bis 60 Patienten pro Tag.
"Niemand kann sagen, was mit ihnen passiert"
„Ich habe die Arbeit des Roten Kreuzes im Ausland schon lange intensiv verfolgt“, sagt Carsten Atrops. „Als das Angebot kam, war für mich schnell klar, dass ich auf jeden Fall in Griechenland helfen möchte.“ Über Berlin und Athen ging es mit dem Flugzeug nach Thessaloniki und von dort weiter nach Kilkis. Gemeinsam mit Kollegen vom Roten Kreuz aus Finnland, Australien oder Kanada war der Notfallsanitäter in der Mobile-Health-Unit im Einsatz. Neben einem Arzt war auch immer ein Dolmetscher mit an Bord der Arztpraxis auf Rädern. „Die Zusammenarbeit und die Verständigung hat vom ersten Tag an gut geklappt“, sagt Atrops.
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Rund 1200 Flüchtlinge leben derzeit im Camp Korthelio. Atrops: „Am Anfang haben wir die Menschen dort per Megafon informiert, dass wir da sind um zu helfen.“ Der Bedarf ist groß. Vor allem Hauterkrankungen, offene Wunde und fiebrige Infekte behandelten Atrops und sein Team. Auch eine Hebamme fuhr bei Bedarf mit ins Camp um sich um werdende Mütter zu kümmern.
Mittlerweile ist Atrops wieder zurück in Deutschland. An die Zeit in Griechenland denkt der Notfallsanitäter oft zurück. „Die Fluchtgeschichten der Menschen in den Lagern beschäftigen einen sehr. Viele Menschen leben jetzt schon lange in den Camps und niemand kann sagen, was mit ihnen passiert“, sagt Atrops. „Ich werde dem Roten Kreuz auf jeden Fall wieder für eine Mission irgendwo in der Welt zur Verfügung stehen.“