Essen. . Das „Wohntraining“ der Diakonie Dortmund hilft Menschen, die auf der Straße leben.
Eine eigene Wohnung haben. Eine eigene Wohnung in Ordnung halten, notwendige Dinge einkaufen und sich selbst auch noch etwas kochen – das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht für Menschen, die auf der Straße leben, also „Platte machen“. Je länger ein Mensch wohnungslos ist, umso mehr gehen auch die Fähigkeiten verloren, die man braucht, um eine eigene Wohnung zu bewirtschaften oder überhaupt wieder in einem strukturierten Alltag Fuß zu fassen.
Einkaufen, putzen und waschen müssen neu erlernt werden
Genau hier setzt das engagierte Hilfsangebot der Diakonie Dortmund an: „Wohntraining“ heißt die Unterstützung, die sich an wohnungslose Männer und Frauen richtet. Gemeinsam mit der Stadt Dortmund wird da angepackt, wo es nötig ist: In sechs Wohngruppen, die jeweils aus zwei Männern oder Frauen bestehen, werden alltägliche Arbeiten wie einkaufen, kochen, putzen und waschen wieder erlernt – unter Anleitung einer Hauswirtschafterin.
Fördergelder für die Diakonie und somit auch für das „Wohntraining“ kommen unter anderem auch von Westlotto. Deutschlands größter Lotterieveranstalter will Angebote wie das der Diakonie Dortmund fördern. Mit rund 640 Millionen Euro werden zahlreiche gemeinnützige Organisationen in NRW jedes Jahr unterstützt. Durch die Wohlfahrtsverbände kommen die Mittel dort an, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Erst mal raus aus dem Ganzen
Thomas Bohne, Leiter der „Zentralen Beratungsstelle für wohnungslose Menschen“, weiß, wie wichtig das Angebot für Menschen in Not ist: „Das Wohntraining ist ein erster, ganz zentraler Schritt. Erst mal raus aus dem Ganzen! Doch immer müssen auch die anderen Lebensbereiche mit in den Blick genommen werden: Wie können wir helfen, das Existenzminimum zu sichern? Gibt es gesundheitliche Probleme? Schwierigkeiten im sozialen Kontakt?“
Amtsgänge, Schuldnerberatung, Jobsuche – es gibt viel zu tun für die Sozialarbeiter der Dortmunder Diakonie. Doch wenn das Wohntraining erfolgreich beendet wird und ein ehemals obdachloser Mensch in eine eigene Wohnung vermittelt werden kann, ist das für sie die schönste Anerkennung ihrer Arbeit.