Essen. . Wer sich für die unendlichen Weiten des Weltraums interessiert, der hat deshalb noch lange keinen besonders weiten Horizont. Weil Spieler bei „Star Wars: The Old Republic“ eine schwule Liebesgeschichte auswählen können, bekommt Hersteller Electronic Arts in den USA eine Kritik-Kampagne ab.

Sie haben Post - das gilt für den Computerspiele-Hersteller „Electronic Arts“ derzeit besonders oft. Dahinter steckt eine Kampagne schwulenfeindlicher US-Amerikaner, denn im EA-Game „Star Wars: The Old Republic“ können Spieler eine homosexuelle Liebesgeschichte als Teil der Handlung auswählen. Da atmen die Kritiker so schwer wie Darth Vader.

Mehrere tausend Beschwerdeschreiben sollen bei EA eingegangen sein, berichtet Games­industry.biz und zitiert eines: EA habe „dem Druck von Lobbygruppen nachgegeben“, heißt es dort, und: Die armen Kinder, die ein Weltraum-Kriegsspiel erwarten und stattdessen auf eine Liebesgeschichte stoßen, deren Beteiligte dasselbe Geschlecht haben!

Pro-Kampagne ist deutlich größer als die der Kritiker

Man könnte dazu einiges anmerken. Dass „Star Wars: The Old Republic“ nicht gerade ein Kinderspiel ist - in Deutschland ist es ab zwölf Jahren freigegeben. Dass es eine alberne Illusion ist, Kinder würden im echten Leben nicht ohnehin früher oder später einen schwulen Mann oder eine lesbische Frau kennenlernen.

Vielleicht sogar, dass die Kampagne zu einem für EA sehr günstigen Zeitpunkt kommt - wenige Tage nachder Wahl zum „Schlimmsten Unternehmen der USA“.

Es reicht aber auch, sich unter allout.org/theforce die Einträge von Menschen zu lesen, die EAs selbstverständlichen Umgang mit Homosexualität unterstützen. Nicht Tausende, sondern Zehntausende, aus aller Welt, mit schlichten Argumenten wie diesem: Gaymers are gamers too.

Star Wars - The Old Republic

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