Oberhausen. .

Mit vier großen Trucks rückte die Bundesliga für Computerspiele in Oberhausen an. Die besten Profi-Zocker starteten in der Luise-Albertz-Halle beim Intel Friday Night Game die Saison. Die Aufbau-Arbeiten für die Show sind kein Kinderspiel. Wir blicken hinter die Kulissen.

Es gibt Momente, die Oliver Gottschalk mehr bewegen als andere. Gerade ist so einer. Vor Veranstaltungsbeginn der Bundesliga für Computerspiele hechtet der Projektleiter des Ligabetreibers Turtle Entertainment pausenlos durch die Luise-Albertz-Halle. In nur vier Stunden werden knapp 1000 Fans den Profi-Spielern beim Daddeln zuschauen. Logistisch kein Kinderspiel. Ein Fall für kühle Rechner.

Bis zum Start müssen nicht nur die 100 mitgebrachten Computer tadellos laufen. Manche Fragen sind viel ursprünglicher. Gottschalk: „Wir benötigen vor allem eines: sehr viel Strom.“

„Wir benötigen vor allem eines: sehr viel Strom“

Also müssen ausreichend Verteiler an ihren Bestimmungsorten sein. Vier Transporter voller Technik haben Gottschalk und seine Helfer seit acht Uhr morgens in die Halle geschafft: Lampen, Bühnengestelle, Stände für die Sponsoren, kilometerlange Kabelrollen. Wenn sich Spieler später bei populären Games wie Counter-Strike oder Quake messen, hat Oliver Gottschalk längst nicht Feierabend: „Ich achte eigentlich permanent darauf, dass alles läuft.“ Die Veranstaltung ist der erste Live-Spieltag vor Publikum in dieser Saison. Für Gottschalk immer eine heikle Sachen. Funktioniert die Ausrüstung nach der Lagerzeit noch? Muss etwas rasch ausgetauscht werden? Während die Hilfskräfte auf der Bühne Gestänge für die Leinwand ineinander stecken, werkelt der Projektleiter an einer anderen Baustelle. Ein Beamer hat den Geist aufgegeben. Schnell ein paar Telefonate, schon ist Ersatz gefunden. Bis zum Start wird wieder projiziert.

Das Bühnenbild soll bei allen Stationen der Daddel-Duelle gleich aussehen. Die Wettkämpfer mit Maus und Tastatur sitzen direkt vor dem Publikum. Das bedeutet: vorausschauendes planen. „Die Spieler benötigen spezielle Kopfhörer, damit sie nicht vom Umfeld beeinflusst werden.“ Alle Partien werden kommentiert und über das Internet weltweit übertragen.

Die Zeit der Versteckspiele ist vorbei

Früher musste Oliver Gottschalk die Kabel in die Hinterräume der Halle legen, wo die Spiele ausgetragen und per Videoleinwand übermittelt wurden. Doch die Zeit der Versteckspiele ist vorbei. Die Computerspiel-Liga soll zukünftig mehr Show bieten. Deshalb verlegen die Macher nun auch Schläuche für Nebeleffekte, dicke Monitore übertragen sämtliche Details.

Um kurz nach Mitternacht ist die letzte digitale Schlacht geschlagen, für Oliver Gottschalk geht die Arbeit in die nächste Runde. Abbau. „Um sechs Uhr morgens müssten wir fertig sein!“