Es lebe die Joystick-Nostalgie! Wir stellen Klassiker aus der Spielkiste vor, die es im elektronischen Sport nicht zu Ligaehren geschafft haben. Und fragen: Warum eigentlich nicht? Teil 1: Die Blasen spuckenden Drachen aus Bubble Bobble (1986).

Story: Ganz niedlich. Zwei kleine Drachen haben mächtig stress. Bub und Bob wurden kurzerhand die Freundinnen gemopst. Der Schurke Graf Blubbers hat die beiden Pixel-Flammen auf sein Schloss entführt. Ziemlich gemein. Dabei hat er die Rechnung ohne die schaumigen Blasen gemacht. Denn jetzt kommt der User ins Spiel. Der darf nämlich in 99 Leveln versuchen, alleine oder mit einem Spielpartner, dem Schloss ein entscheidendes Stück näher zu kommen.

Blasen-Jagd: Der Spielhallen-Klassiker Bubble Bobble aus dem Jahr 1986.
Blasen-Jagd: Der Spielhallen-Klassiker Bubble Bobble aus dem Jahr 1986. © WE

Pro Level ist die Bubble-Welt gerade mal so groß wie ein Quadrat. Und besteht aus Kästen, Treppen – und Blasen. In den eigenen vier Wänden ist es wenig gemütlich: Üble Monster, Geister und Spinnen versuchen sich den Bubblern ständig in den Weg zu stellen. Kommt es zum Vollkontakt, geht der kleine Drache erst mal K.O. Die bunte Pixelhaut ist sensibel - aber nicht wehrlos. Die Drachen denken nicht daran, die Klappe zu halten… mit Schaum-Blasen muss man fiese Gegner einfach „einbubbeln“. Danach aber bitte schnell die Blase berühren! Ansonsten befreien sich die üblen Gesellen aus der schmierigen Bedrängnis und kehren schneller und mieser als vorher zurück. Als Schaumschläger!

Gameplay: Blob, Blob, Blob, Blooob… Ganz ehrlich, wer einmal Bubble Bobble gespielt hat, bekommt das Geräusch nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Arcade-Sound ertönt nämlich jedes Mal, wenn die Spielfigur eine Blase ins quadratische Spielfeld spuckt. Und die knuffigen Drachen sind dabei bestimmt keine Einzeltäter. Witzig wirken die vielen Extras, die gesammelt werden können. Erledigte Schurken verwandeln sich in Früchte oder Schmuck. Das gibt kräftig Bonuspunkte. Auch toll: Medizinflaschen und Schirmchen, mit denen man Bonusmünzen sammeln kann beziehungsweise ganze Level überspringen darf. Fazit: Gameplay satt. Klar im Vorteil ist übrigens derjenige, der das Game noch aus der Spielhallen-Ära kennt. Denn Übung macht hier den Blasenmeister.

eSport-Faktor:Ein Hoch auf den Joystick mit Dauerfeuer. Die Anforderung an den Zeigefinger sind bei diesem Game-Klassiker enorm. Der Drache springt nämlich regelmäßig im Quadrat. Blasen erzeugen, vor den Monstern flüchten, sich in teils komplexen Irrgärten zurecht finden. Dazu darf man sich von immer schneller werdender Musik nicht aus dem Konzept bringen lassen, wenn das Level in der vorgegebenen Zeit nicht geknackt wird. Wenn das mal keine Leistung ist.

Und heute: Den Jump'n'Run-Klassiker aus dem Hause Taito findet man heutzutage vielfach auf Arcade-Samplern für den PC. Auch Konsolen-Freunde erspähen das Game gemeinsam mit dem Nachfolger Rainbow Islands noch immer in den Regalen. Oder aber sie greifen auf eines der zahlreichen Remake-Games im Internet zurück. Nostalgie-Fans können die Blasen-Bedienung in der C64-Ursprungsversion spielen. Zwar nicht im Ligabetrieb, aber dafür reicht es zum stundenlangen Trainieren.