Eigentlich war es eine Liebesgeschichte, die im Jahr 1988 über die deutschen C64-Monitore flimmerte. Ein Raumschiff und ein Satellit – völlig losgelöst… und doch innig vereint. Das fliegende Kult-Duo hatte zwar keine Seele, dafür schwere Lasergeschütze.

1988 knallte es auf dem C64: Katakis avancierte zum Kultspiel.
1988 knallte es auf dem C64: Katakis avancierte zum Kultspiel. © WE

Story: Verknallt im Weltall – das war bei Katakis unüberhörbar, sicher auch dank der sich stetig ändernden Bewaffnung. Schließlich galt es für die Konstruktionen, eroberungssüchtige Maschinen zu vertreiben. Das ziemlich lässig gepimpte Fliegemobil musste vom Spieler durch zwölf üppige Level gesteuert werden. Dieser Weltall-Action-Shooter war nichts für lahme Enten. Auf der Stelle treten – unmöglich! Der Bildschirmhintergrund wanderte konsequent von rechts nach links. Und mit dieser stetigen Bewegung wurden immer neue fiese Gegner ins Bild gespült.

Gameplay: Katakis gilt als eines der deutschen Kultspiele überhaupt. In Sachen Grafik und Sound holten die Entwickler aus Gütersloh damals im Rahmen des C64-Minimalismus ungeahnte Details auf die Monitore. Und das machte mächtig Laune. Durch die Gegend brausen, Raumschiffen, Asteroiden und anderen Hindernissen ausweichen und bloß die Übersicht behalten.

Nach jedem Level mit zuckenden Lasern und engen Gassen wartete das, was letztlich für stundenlange Joystick-Maloche entschädigte: der Endgegner. Und die Elektro-Fieslinge waren bei Katakis gigantisch – manche füllten beinahe den kompletten Bildschirm aus. Zur Referenzklasse gehörte auch der opulente Knatter-Soundtrack von Chris Hülsbeck, der noch Jahrzehnte später im Ohr wurmt. Dass einige Bugs seltsame Positionsveränderungen erzeugten, soll nur eine Randnotiz bleiben.

eSport-Faktor: In Sachen Dynamik konnten Katakis nur wenige toppen. Die Klick-Geschwindigkeit war beeindruckend, die Anzahl der Hindernisse steigerte sich im Laufe des Games in Spitzenregionen. Zudem durfte man das Game auch gemeinsam spielen. Für eine eigene eSport-Liga kam die Weltraumjagd wohl doch zu früh. Dabei war Katakis seiner Zeit stets eine Raumschifflänge voraus.

Und heute: Rainbow Arts kreierte 1988 einen echten Spiele-Hit und erschuf dadurch gleich ein ganzes Universum weiterer Versionen. In einigen Ländern ging Katakis aus rechtlichen Gründen als Denaris auf Weltall-Jagd. Hier gab es einen längeren Rechtsstreit, da Katakis diverse Ähnlichkeiten zum Flieger-Konkurrenten R-Type unterstellt wurden. Heute widmen Fans dem Spiel-Kult eigene (Musik)-Videos auf YouTube oder erstellen Verehrungs-Pages auf denen weiter fröhlich gezockt werden kann.