In Bayern tobt weiter die Debatte um Killerspiele: Innenminister Herrmann (CSU) fordert ein generelles Verbot. Nun kommt die höchste Spielklasse der Electronic Sports League nach München. Doch das Thema wir dort nur eine untergeordnete Rolle spielen - es geht um Sport.

Die Motoren der Killerspielgegner laufen heiß. Im Landtagswahlkampf wird scharf geschossen, die CSU hat ihre Forderungen jüngst erneut verbal untermauert: generelles Verbot für Killerspiele, schon die Produkion soll unterbunden werden.

Forderungen, die reichlich Kritik ernteten und das nícht nur innerhalb der Szene. Mitten in dieser heißen Phase kommt nun die Electronic Sports League (ESL) mit einem Intel Friday Night Game, einem Live-Spieltag der ESL Pro Series, nach München. Bei den Fans in der Halle stehen die sportlichen Highlights im Vordergrund.

Münchens OB Christian Ude sagt Teilnahme ab

Ursprünglich sollten einige Politiker sich von den eSport-Begegnungen selbst ein Bild machen. SPD-OB Christian Ude war ursprünglich zum Live-Spieltag der Bundesliga für Computerspiele eingeladen worden. Sein Dienstjubiläum, das standesgemäß gefeiert wird, sorgte jedoch für eine Terminüberschneigung. "Der Oberbürgermeister hat Interesse gezeigt, eine nachfolgende Veranstaltung zu besuchen", sagt ESL-Sprecher Ibrahim Mazari.

Wegen eines Jubiläums doch nicht beim eSport dabei: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude.
Wegen eines Jubiläums doch nicht beim eSport dabei: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. © Michael Nagy/Presseamt München

Auch in Bayern hat eSport viele Fans. Die Szene konzentriert sich auf die Live-Begegnungen. "Ich denke nicht, dass eine solche Diskussion in Nordrhein-Westfalen möglich wäre", sagt Mazari weiter. "Nach Amokläufen wurde das Thema in Bayern immer wieder durch die Politik instrumentalisiert. Ich denke, die bayerische Killerspieldebatte wäre in NRW nicht möglich. Das Thema wurde hier bisher recht differenziert behandelt."

Auch beim Spieltag in München soll ausschließlich um elektronischen Sport gehen: Der Gig wird ein Heimspiel für den Clan Team Bavarian Heaven (TBH), der bei Counter-Strike 1.6 gegen die Favoriten von mousesports antritt. Bei Counter-Strike: Source treffen Team Alternate und Team Speed-Link aufeinander.

Nicht nur taktisch geht es in der Tonhalle zur Sache: Auch der Ball rollt beim Intel Friday Night Game - SK Gaming kicken auf den Monitoren gegen die eSportBL Allstars. Die Players Party findet nach der Veranstaltung im Szene-Club hundertgrad statt.

Mehr zum Thema

"Bayerische Killerspieldebatte wäre in NRW nicht möglich"

...Fans unterstützen ihre Idole...
...Fans unterstützen ihre Idole...
...bei den verschiedenen Disziplinen wie Counter-Strike, Warcraft 3 oder Fifa 08.
...bei den verschiedenen Disziplinen wie Counter-Strike, Warcraft 3 oder Fifa 08.
...die Begegnungen finden live vor Publikum statt...
...die Begegnungen finden live vor Publikum statt...
...die Teams kämpfen...
...die Teams kämpfen...
...umso mehr begeistert der Erfolg...
...umso mehr begeistert der Erfolg...
...Trikots sind bei den Clans unverzichtbar...
...Trikots sind bei den Clans unverzichtbar...
Bei der Electronic Sports League (ESL) geht es um wettbewerbsmäßig organisierte Computerspiele...
Bei der Electronic Sports League (ESL) geht es um wettbewerbsmäßig organisierte Computerspiele...
...bei denen pro Saison stolze 165.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet werden...
...bei denen pro Saison stolze 165.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet werden...
...um nationale und internationale Titel.
...um nationale und internationale Titel.
Wie im Sportstudio werden auch beim eSport alle Begegnungen besprochen und analysiert...
Wie im Sportstudio werden auch beim eSport alle Begegnungen besprochen und analysiert...
1/10