Bei der Minigame-Sammlung “Flirtgewitter“ für Wii und PlayStation3 will Publisher Ubisoft mit Anzüglichkeiten kokettieren. Dank einem peinlichen Werbefilm gilt es jedoch als “Swinger-Party-Spiel“ - dabei ist es nur ungeheuer trashig und langweilig.
Nicht ganz unschuldig an der Entwicklung dürfte das Youtube-Werbefilmchen zu "Flirtgewitter" gewesen sein, in dem sich zwei junge, attraktive Pärchen zuerst mit dem Spiel, später mit sich selbst vergnügen - zwar nur angedeutet, aber wohl eindeutig genug, um Jugendschützer und Moralapostel auf die Barrikaden zu treiben.
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In Deutschland sah man die Sache offenbar gelassener. Hier klebt ein grünes USK-12-Logo auf der Verpackung. Angesichts des Inhalts ein passendes Urteil, geht es in den 40 Mini-Games für bis zu vier Teilnehmer doch insgesamt recht harmlos zu - geradezu langweilig. Denn mehr als schnödes Punktesammeln während einer vorgegebenen Spieldauer und lange Ladezeiten bietet das Programm nicht. Eine halbe Stunde muss man mindestens für so eine Partyrunde einplanen. Wer das aushält, muss entweder Nerven aus Stahl oder keinerlei Alternativen für die Tagesgestaltung haben.
Nicht "neckisch" sondern banal
Zwischen den Minispielchen, bei denen mal die Wiimote einem Spieler pikante Begriffe ins Ohr flüstert, die er dann pantomimisch darstellen soll, mal ein zwischen den Gesichtern baumelnder Controller abgeknutscht werden soll, können die minderjährigen Zocker sogar was lernen - selbst auf die Gefahr hin, dabei rot zu werden und verlegen zu kichern: etwa, dass ein Orgasmus schmerzlindernd ist (und Kopfweh dementsprechend keine Ausrede ist) oder dass man erst einmal ausgiebig "ausprobieren" soll, bevor man sich lange bindet. So erhöhe sich die Chance, den Partner fürs Leben zu finden. Aha. Bildungsauftrag erfüllt, alles richtig gemacht. Oder auch nicht.
Alles in allem lebt "Flirtgewitter" mehr von seinem trashigen Image als vom Inhalt. Und das ist selbst für ein 30-Euro-Spiel noch zu wenig.