Viel zu oft wird über die 80er gelästert. Ja, okay, Neonklamotten von Benetton, Milli Vanilli und AIDS sind sicher Dinge, auf die wir aus heutiger Sicht verzichten können, aber es gab eben auch gute Sachen: Kaba Brotschmaus, Magic Knisterbrause und Arnold Schwarzenegger. Und Bruce Willis.
Und Steven Seagal. Und Sylvester Stallone. Und Jean Claude Van-Damme.
Das Actionkino der 80er (und 90er) ist bis heute unerreicht. Scheiß auf 3D, CGI und Nachos mit Käse. In den 80ern waren Actionfilme noch für Erwachsene und nicht Event-Filme für die ganze Familie. Ich muss es wissen. Ich war zehn, als "Stirb Langsam" in die Kinos kam!
Zu dieser Zeit gab es einen Filmmarkt, der nicht einzig und allein den amerikanischen Boxoffice-Gesetzen ergeben war. Es wurden alle denkbaren Facetten und Genres des Films bedient. Und wenn ich "bedient" meine, dann meine ich nicht in der hintersten Ecke einer Schmuddelvideothek, sondern im Kino. Ich erinnere mich noch daran, wie meine Mutter mit bleichem Gesicht vor mir stand, weil sie in "Tanz der Teufel" war. Der Film ist mittlerweile indiziert, kam aber 1984 ungeschnitten in die deutschen Kinos. Damals gab es noch keine Splatter-Fans und ehrgeizige Horrorfilm-Sammler, wie es sie heute gibt. Im Prinzip gab es auch nicht wirklich viele Vorabinformationen. Man ging in den Film mit dem coolsten Filmplakat. Und wenn man in Gruselstimmung war und zur richtigen Zeit am richtigen Ort, dann war es eben schon mal "Tanz der Teufel".
Was ich damit sagen will, ist, dass der Kinofilm damals kein perfekt untersuchtes und von Marketing-Abteilungen benutztes Vehikel war. Es wurde einfach gezeigt, was auf dem Markt war, und wenn viele Leute den Film sehen wollten, lief er eben entsprechend lange im Kino. "Tanz der Teufel" flog nach einer Woche wieder aus den Kinos und wurde direkt indiziert. Weiter zur kompletten Kolumne.
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