Oberhausen/Bottrop/Essen. Zwei Polizisten aus Oberhausen sollen am Frankfurter Flughafen Kokain durch den Zoll geschleust haben. Kollegen nahmen sie nun fest.

Diese Razzia galt auch zwei Kollegen: In den internationalen Schmuggel von Drogen sollen zwei Bundespolizisten aus Oberhausen verwickelt sein. Nach langen Ermittlungen schlug die Kriminalpolizei Recklinghausen zu. Spezialeinheiten nahmen vier Beschuldigte in Essen, Frankfurt und Siegburg fest. Außerdem durchsuchten die Ermittler Wohnungen in vier Städten. In Essen, Oberhausen, Bottrop und Düsseldorf fanden sie größere Mengen Kokain, außerdem Bargeld und Mobiltelefone.

Die beiden Bundespolizisten sollen am Frankfurter Flughafen gearbeitet haben. Dort wurde auch einer von ihnen verhaftet: an seinem Arbeitsplatz. Dort arbeitete offenbar auch der zweite verdächtige Bundespolizist. Die Ermittler werfen den Kollegen vor, die Drogen, die aus Süd- und Mittelamerika kamen im Bereich des Flughafens Frankfurt transportiert zu haben – also vorbei am Zoll. Die anderen beiden Festgenommenen fungierten laut Polizei unter anderem als Auftraggeber und Vermittler.

Sie sitzen in Untzersuchungshaft

Die beiden Bundespolizisten wohnen in Oberhausen und sind mit 23 und 25 Jahren noch recht jung. Wie der 43-jährige mutmaßliche Komplize aus Essen haben sie deutsche Staatsangehörigkeit. Den vierten Mann, einen 40-Jährigen aus Bottrop, beschreibt die Polizei als Deutsch-Marokkaner.

Sie werden im Laufe des heutigen Freitags beim Amtsgericht vorgeführt. Gegen alle Beschuldigten liegen Untersuchungshaftbefehle vor. Für die Ermittlungen arbeiteten das Polizeipräsidium Recklinghausen, die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft Essen eng zusammen. Die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt unterstützte die Ermittlungsbehörden bei ihrer Arbeit.

„Die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen hat zu einem hervorragenden Ermittlungserfolg geführt“, sagt Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Durch das umfangreiche Verfahren konnten kriminelle Strukturen umfangreich aufgedeckt werden. Die Ermittler haben akribisch und hochprofessionell die internationalen und arbeitsteiligen Zusammenhänge erhellt. Jetzt beginnt die Auswertung der sichergestellten Datenträger und Gegenstände.“