Oberhausen. Was waren die Konzerte von Popstar Taylor Swift und die Fußball-EM wert für das Ruhrgebiet? Ruhr Tourismus hat frische Zahlen.

Die Konzerte von US-Popstar Taylor Swift und die Fußball-Europameisterschaft haben der Hotellerie in der Region einen gewaltigen Anstieg von Übernachtungen ausländischer Gäste beschert. Das berichtet Ruhr Tourismus. Demnach gab es im Juli ein Plus von 30 Prozent gegenber dem Vorjahresmonat. In Gelsenkirchen, wo Taylor Swift dreimal autrat, waren es sogar 40 Prozent. Dortmund freute sich über ein Plus von 24 Prozent - hier fand das EM-Halbfinale zwischen England und den Niederlanden statt.

Rund 835.000 Übernachtungen im Juli

Im Juli hätten die meldepflichtigen Beherbergungsbetriebe im Ruhrgebiet 429.673 Ankünfte und 834.196 Übernachtungen registriert, so Ruhr Tourismus.. Das sind rund 26,0 Prozent bzw. 17,4 Prozent mehr als im Juli 2023. Aus dem Ausland kamen 100.634 Gäste, die 178.618 Übernachtungen tätigten, was einem Zuwachs von 38,7 Prozent und 29,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspreche. Gelsenkirchen mit den Swift-Konzerten und Dortmund als Gastgeberstadt des Halbfinalspiels verbuchten demnach ein Plus von 39,7 Prozent und 23,6 Prozent bei den Übernachtungen ausländischer Gäste. Aber auch Bochum mit einem satten Plus von 101,2 Prozent mehr bei den Übernachtungen aus dem Ausland (13.838), Essen ( +60,5 Prozent, 47.503)) und Duisburg ( +53,5 Prozent, 13.618) profitierten.

Taylor Swifts Konzerte spülten 44 Millionen Euro in die Region

Pro Show kamen zwischen 60.000 und 70.000 Swifties zu den Konzerten in die Arena nach Gelsenkirchen. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen (rund 150.000) stammten laut Veranstalter aus dem europäischen Ausland beziehungsweise hatten eine Anreise von mehr als 100 Kilometern – und mussten folglich irgendwo schlafen, kauften ein, fuhren Bus oder Taxi. „Zusammen mit den Ausgaben der Tagesgäste gehen wir von einer zusätzlichen Wertschöpfung von mindestens 44 Millionen Euro aus“, sagt Ruhr Tourismus-Geschäftsführer Axel Biermann. „Hotels, Gastronomie und Einzelhandel haben von den Konzertbesuchern wirtschaftlich profitiert. Profitiert hat aber auch Gelsenkirchen, das als Swiftkirchen für positive Schlagzeilen weltweit gesorgt hat. Das hat zugleich auf die umliegenden Städte und das Ruhrgebiet insgesamt abgestrahlt.“

Dortmund in Orange: Zehntausende Niederländer zogen durch die Stadt vor dem EM-Halbfinale ihres Teams gegen England.
Dortmund in Orange: Zehntausende Niederländer zogen durch die Stadt vor dem EM-Halbfinale ihres Teams gegen England. © dpa | Christoph Reichwein

Fans verlängern ihren Konzerturlaub

„Der weit überwiegende Teil der Musikfans (über 80 %) ist bereit, seinen Konzerturlaub in der Region zu verlängern. Damit erfahren die Städte, in denen internationale Künstler und Künstlerinnen auftreten, einen bemerkenswerten Aufschwung, der weit über die Konzerte hinausreicht. Solche Musikevents fördern somit den Tourismus in den Gastgeberstädten nachhaltig, steigern aber insbesondere auch die internationale Attraktivität des Ortes und der Region insgesamt.“

5,2 Millionen Übernachtungen bisher in diesem Jahr

Bezogen auf die ersten sieben Monate des Jahres meldeten die Beherbergungsbetriebe im Ruhrgebiet laut Ruhr Tourismus rund 2,6 Millionen Ankünfte und 5,2 Millionen Übernachtungen. Das seien 8,6 % mehr Gäste (NRW: +5,2 %) und 5,2 % mehr Übernachtungen (NRW: +2,5 %) als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland im Ruhrgebiet sei bis Juli 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20,1 % auf rund 981.000 gestiegen.