Oberhausen/Essen. In Oberhausen wurden im Februar zwei Nachwuchsbasketballer erstochen. Was sagen die Jugendlichen aus Gelsenkirchen und Oberhausen im Prozess?

Diese Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt: Vor einem halben Jahr sind in Oberhausen zwei ukrainische Nachwuchs-Basketballer erstochen worden. Am Montag (12. August) beginnt in Essen der Prozess gegen die vier mutmaßlichen Täter. Zuschauer sind dabei nicht zugelassen. Der Prozess findet komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Angeklagten sind 14 bis 15 Jahre alt. Sie kommen aus Gelsenkirchen und Oberhausen. Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf zweifachen Mord. Darüber hinaus werden den Jugendlichen aber auch noch weitere Straftaten vorgeworfen.

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Geschlagen und zugestochen

Es war der Abend des 10. Februar dieses Jahres, als es auf dem Hauptbahnhof Oberhausen zu unerträglichen Szenen gekommen ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass die vier Angeklagten auf die beiden U-19-Bundesligabasketballer eingeschlagen und zwei von ihnen dann auch mit Messern zugestochen haben.

Eines der Opfer war während der Not-Operation verstorben, der andere Jugendliche erlag zehn Tage später seinen schweren Verletzungen. Beide waren von tiefen Messerstichen in Bauch und Brust getroffen worden.

Angegriffen, weil sie aus der Ukraine kamen

Hintergrund des Angriffs soll allein die Herkunft der beiden Opfer gewesen sein. Wie es heißt, sollen sich die Angeklagten vorher sogar noch vergewissert haben, aus welchem Land die 17 und 18 Jahre alten angehenden Profi-Basketballer stammen, die für die ART Giants Düsseldorf in der U-19-Bundesliga gespielt haben.

Die deutschen und syrischen Angeklagten waren offenbar im selben Bus wie die Sportler unterwegs. Schon dort sollen sie Pläne geschmiedet haben, die beiden Ukrainer anzugreifen. Messer und ein Schlagstock waren angeblich schon griffbereit.

Nach dem Aussteigen wurden die Basketballer umzingelt

Nach dem Aussteigen am Oberhausener Hauptbahnhof sollen sie die Basketballer dann sofort umzingelt und attackiert haben. Die beiden Ukrainer hatten angeblich keine Chance. Nach der Bluttat sollen die Angeklagten geflüchtet sein. Sie waren in der Woche danach an verschiedenen Tagen festgenommen worden und sitzen weiter in Untersuchungshaft.

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Die beiden Basketballer waren vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet. Die ART Giants Düsseldorf hatten nach ihrem Tod unter großer öffentlicher Anteilnahme um ihre ehemaligen Mitspieler getrauert und Spenden für die Familien gesammelt.

Urteile voraussichtlich im November

Die 25. Strafkammer des Essener Landgerichts hat für den Prozess zunächst 13 Verhandlungstage bis zum 21. November angesetzt. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes drohen den Jugendlichen bis zu zehn Jahre Jugendhaft.

Strafprozesse gegen Angeklagte, die zur Tatzeit unter 18 Jahre alt waren, finden nach dem Jugendgerichtsgesetz grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.