Dinslaken. Die tödliche Alkoholfahrt von Dinslaken ist in NRW kein Einzelfall. Allein im vergangenen Jahr starben 66 Menschen bei ähnlichen Unfällen. Dem Fahrer drohen im Extremfall bis zu fünf Jahre Haft.

Ein 19-jähriger Fußgänger musste in Dinslaken sterben, weil ein 24-jähriger Fahrer sein Auto nicht mehr unter Kontrolle hatte. Betrunken war der Oberhausener mit seinem Audi in eine Gruppe von jungen Leuten auf dem Weg zur Disco gerast. Das zweite Unfallopfer, ebenfalls 19 Jahre alt, schwebt nach Angaben der Kreispolizei Wesel weiterhin in Lebensgefahr. Wie viel Alkohol der Fahrer im Blut hatte, steht laut Staatsanwaltschaft Duisburg bislang noch nicht fest.

Die tödliche Alkoholfahrt von Dinslaken reiht sich ein in eine traurige Statistik: Allein im vergangenen Jahr kamen in NRW 66 Menschen bei Unfällen ums Leben, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss geschahen. Besonders Fußgänger und Radfahrer sind im Straßenverkehr zunehmend gefährdet. Die Zahl der getöteten Fußgänger stieg in NRW 2011 laut Innenministerium deutlich um 39 Prozent.

Insgesamt ist die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, seit 2007 um etwa 20 Prozent gesunken. Von 2010 bis 2011 verzeichnete das NRW-Innenministerium jedoch erneut einen leichten Anstieg von rund 7.600 auf rund 7.780 Alkohol-Unfälle. Umso mehr sehe sich die Landesregierung in ihren verstärkten Aktionen gegen Temposünder bestätigt, so Ministeriums-Sprecher Wolfgang Beus.

Reue wirkt mildernd auf Strafmaß

Der Trunkenheitsfahrer von Dinslaken muss sich auf eine Anzeige wegen „fahrlässiger Tötung“ gefasst machen. Im Extremfall droht ihm laut Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Dies hängt jedoch von zahlreichen Faktoren ab. Mildernd auf das Strafmaß könnten sich etwas ein Geständnis, die Reue-Bekundung des Täters oder auch eine eigene schwere Verletzung durch den Unfall auswirken.

Strafverschärfend wirken dagegen einschlägige Vorstrafen, mangelnde Einsicht oder besonders fahrlässiges Handeln – etwa wenn der alkoholisierte Fahrer sich trotz Warnung hinters Steuer gesetzt hat.

Die Polizei in Dinslaken bittet Zeugen, die Angaben zum Unfall machen können,
sich zu melden unter Telefon: 02064 / 6220. (meb)