Datteln. Bei einem Unfall in Datteln sind zwei Ehepaare ums Leben gekommen. Nach der Obduktion des Fahrers ist klar: Der 74-Jährige erlitt am Steuer einen Herzinfarkt und verlor die Kontrolle. Das Auto ist auf einer Brücke des Wesel-Datteln-Kanals durch die Brüstung gebrochen.
Beim Sturz ihres Wagens in den Wesel-Datteln-Kanal im nördlichen Ruhrgebiet sind zwei Ehepaare ums Leben gekommen. Der 74 Jahre alte Fahrer des Wagens hatte einen Herzinfarkt erlitten und deshalb offenbar die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Dadurch kam das Auto am Sonntagabend an einer Brücke von der Fahrbahn ab und stürzte in den vier Meter tiefen Kanal. Das teilte die Polizei am Montag nach der Obduktion des Mannes mit.
Alle vier Insassen, ein 76 Jahre alter Mann und seine 70 Jahre alte Frau aus Dortmund sowie das Ehepaar aus Waltrop (beide 74), konnten nur noch tot geborgen werden. Als Todesursache des Fahrers nannten die Ermittler den Herzinfarkt. Ob die Beifahrer ertranken oder schon vorher starben, müssen die weiteren Obduktionen zeigen.
Dach und Frontseite des Fahrzeugs komplett eingedrückt
Eine Zeugin hatte nach Polizeiangaben beobachtet, wie das Auto in einer zur Brücke hinaufführenden leichten Rechtskurve immer weiter an den Rand der Fahrbahn gefahren und schließlich von der Straße abgekommen sei. Dann habe der Wagen die Metallbrüstung durchbrochen, sei gegen eine Spundwand geprallt und habe sich überschlagen. Sowohl Frontseite als auch das Dach des Fahrzeugs wurden bei dem Unfall völlig eingedrückt.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte trieb die Leiche des 76 Jahre alten Beifahrers im Wasser. "Er ist wohl schon beim Sturz aus dem Auto geschleudert worden", sagte Polizeisprecher Michael Franz. Das Wrack sank auf den Grund des Kanals. "Bei den schlechten Sichtverhältnissen war davon nichts mehr zu sehen", sagt der Leiter der Dattelner Feuerwehr, Thomas Schalomon. Deshalb sei zunächst nicht klar gewesen, wie viele Opfer der Unfall gefordert hatte.
Eine Leiche war im Auto eingeklemmt
Rettungstaucher konnten schließlich zwei weitere Leichen aus dem Wagen zu bergen. Die 70 Jahre alte Dortmunderin war so stark im Wrack eingeklemmt, dass ihre Leiche erst über Wasser befreit werden konnte. Für die aufwendige Bergung brachten Taucher nach Feuerwehrangaben Luftsäcke als Auftriebskörper an dem Wagen an, um ihn anschließend mit einem Kran aus dem Kanal zu heben.
Die hinter dem Unglücksauto fahrende Zeugin erlitt einen Schock. Am Unglücksort waren Notfallseelsorger im Einsatz. (dpa)