Düsseldorf. Immer mehr Starkregen — immer mehr Überflutungen: In den vergangenen Wochen standen in NRW zig Straßen und Keller nach starken Schauer unter Wasser. Dran sei auch die Bodenversiegelung schuld, meinen Experten. Das Wasser kann nicht im Boden versickern.
Zunehmende Bebauung und die damit verbundene Bodenversiegelung spielen laut Experten eine wichtige Rolle bei den starken Überschwemmungen in Folge der Unwetterfronten. In NRW werden jeden Tag durchschnittlich elf Hektar Land mit Straßen oder Häusern bebaut. Dadurch kann das Regenwasser kaum mehr im Boden versickern.
Experten des Umweltbundesamts, der Landwirtschaftskammer NRW sowie des Instituts für Unterirdische Infrastruktur (IKT) sind sich aber einig, dass weitere Faktoren ebenfalls Einfluss auf die Stärke der Überflutungen haben. So wurden in der Vergangenheit viele Gewässer begradigt und angrenzende Überschwemmungsgebiete stark besiedelt. Außerdem seien Regionen, die oft von Starkregen und Gewittern betroffen seien, besser auf Überflutungen vorbereitet.
In NRW werden täglich 11 Hektar Land bebaut
Durch den konsequenten Einbau von Rückstausicherungen könne zudem das Eindringen des Wassers vom Kanalnetz ins Gebäude verhindert werden, wie Bert Bosseler vom IKT sagte. "Studien haben gezeigt, dass es durch den Klimawandel nicht mehr regnet, sondern es zu zeitlichen und regionalen Verschiebungen der Regenextreme kommen kann", sagte Bosseler. Auch deshalb seien jetzt einige Regionen betroffen, die es früher nicht waren und die darauf noch nicht eingestellt sind. (dpa)