Bochum. 24 Stunden Dauerregen: In einigen Regionen in NRW könnten bis zum Abend rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sein. Die Polizei zählte weit mehr Unfälle und warnte vor Aquaplaning. Auf der A3 wurde ein Autofahrer schwer verletzt. Ab Donnerstag wird es wieder wärmer - Schauer und Gewitter sind möglich.
Regen, Regen, Regen - aber Sonnenschein ist in Sicht. "Die nächsten Tage werden wieder sommerlicher, aber mit kleinen Schönheitsfehlern", sagte Rebekka Krampitz von der MeteoGroup in Bochum am Mittwoch. Die Temperaturen steigen nach Auskunft der Wetterexpertin wieder auf 19 bis 23 Grad an, es werde aber schwül. Und neue Schauer und Gewitter seien auch möglich.
Warme Luft aus dem Norden und kalte Luft aus dem Süden Deutschlands seien in den letzten Tagen genau über NRW aufeinandergetroffen und hätten für den Regen gesorgt, erläuterte die Meteorologin.
Die Polizei in Münster meldete am Mittwoch doppelt so viele Verkehrsunfälle wie an normalen Tagen und warnte vor Aquaplaning. Allein auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich habe es 30 Male gekracht; bei fünf Unfällen gab es Verletzte. In der Stadt wurden 42 Verkehrsunfälle aufgenommen.
Schwerverletzter bei Unfall auf A3 bei Dinslaken
Auf der A3 bei Dinslaken kam es ebenfalls zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 25 Jahre alter Mann kam mit seinem Auto von der nassen Fahrbahn ab und stürzte in eine Böschung. Er wurde schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Am Mittwoch hielt der Dauerregen mancherorts schon 24 Stunden an. Bis zum Abend hielt der Wetterdienst MeteoGroup etwa in Köln bis zu 100 Liter pro Quadratmeter seit Regenbeginn für möglich. Die Kölner Feuerwehr musste zwölf Male ausrücken, um Regenwasser aus vollgelaufenen Kellern und von überschwemmten Straßen zu pumpen.
Die starken Regenfälle vermiesen den Bauern derzeit die Getreideernte. Von der Wintergerste sei NRW-weit etwa ein Drittel geerntet, sagte Bernhard Rüb, der Sprecher der Landwirtschaftskammer, am Mittwoch. "Alles andere steht noch", sagte er. "Korn und Halme müssen abtrocknen, damit sie geerntet und gelagert werden können." Der Weizen, die Hauptgetreideart in Nordrhein-Westfalen, sei zwar oft schon gelb, doch fehlten noch ein paar trockene Tage zur Reife. Bei anhaltendem Regen bestehe die Gefahr, dass der Weizen auf den Feldern umkippt und nur schwer geerntet werden kann.
Wegen des langanhaltenden Regens waren bereits am Dienstag viele Public-Viewing Veranstaltungen in NRW abgesagt worden. Die meisten Veranstalter zeigen jedoch nur die Deutschland-Spiele. Das Wetter am Mittwoch, dem Tag des zweiten Halbfinalspiels, konnte den Veranstaltern also egal sein. Die Übertragung des WM-Finalspiels am Sonntag im Freien dürfte laut der Wetterprognose wieder gesichert sein. (dpa)